Coole Kinder-Jogginghose aus Hoodie nähen

Bei dieser Kinder-Jogginghose habe ich die wesentlichen Elemente des Hoodies wiederverwendet: Print, Känguru-Taschen, Kordelzug und Bündchen. Daraus ist eine kuschelige Hose entstanden, die nicht nur aufgrund ihrer coolen Farbe für Aufmerksamkeit sorgt. Hierfür habe ich den Rest des Sweaters verwendet, aus dem ich letzte Woche meinen Color-Block-Pulli genäht habe.

Wir brauchen Jogginghosen

Das meiste unserer Kinderkleidung ist Second Hand. Glücklicherweise haben wir mittlerweile gleich mehrere Familien, die uns schöne gebrauchte Sachen weitergeben. Jogginghosen für Jungs sind aber meistens Mangelware. Klar, wenn Kindergartenkinder einen Großteil ihrer Spielzeit auf den Knien herumrutschen, ist die Hose meistens durch, bevor sie noch ein zweites Kind anziehen kann. Je nach Hose und Ausmaß des „Durchgescheuert-Seins“ bzw. der Löcher kann man Kinderhosen auch kreativ flicken. Ein paar Beispiele findet ihr hier. Aber auch diese Variante kriegen die Kinder noch „durch“, ihr kennt die Story.

Jogginghosen für Jungen kaufen ist nicht nur teurer als Upcycling, es ist auch unglaublich langweilig. Die meistverkaufte Farbe ist grau und daneben gibt es andere gedeckte Farben, wenn man Glück hat mal ein Royalblau. Aus diesem Grund habe ich bereits mehrere gemütliche Hosen für Jungs upgecycelt, unter anderem eine türkisfarbene Jogginghose mit Paspelbiesen aus einem alten Sweatshirt, eine grau-neongelb-schwarze Wendehose aus mehreren Shirts und einer Leggings und eine Schlafanzughose mit Sternchen aus zwei alten Shirts. Ob eine Hose für unseren Sohn schön ist, entscheidet er übrigens danach, ob sie innen weich ist. Für den orangefarbenen Rest des Hoodies herrschten also beste Voraussetzungen.

Schnittmuster gemäß verfügbarem Stoff anpassen

Von dem Hoodie waren nach meinem eigenen Pulli noch die Vorderseite und die Kapuze übrig. Daraus eine Kinderhose zu machen war nicht ganz trivial. Ich habe das kostenlose Schnittmuster „Chill Buxe“ von Makerist verwendet. Aber die Schnittteile passten nicht ohne Weiteres auf den Stoffrest. Da musste ich ein wenig Tetris spielen. Manchmal weiß ich vorher schon genau, wie ich das Schnittmuster zerschneide. Dann gehe ich so vor, wie ich das in dieser Anleitung beschrieben habe. Hier was das nicht der Fall. Ich habe einfach für das erste Stück möglichst viel rund um den Aufdruck für das rechte Bein verwendet. Dann habe ich den oberen Teil gedoppelt und für die Front mit den Taschen genommen. Die Känguru-Taschen sind nun die Seitentaschen der Hose. Was jetzt noch vom Schnittmuster fehlte, habe ich nach und nach auf die Stoffreste übertragen. (Beim letzten Stück habe ich mich sogar vertan und es falsch herum aufgemalt, so dass ich es nochmal abschneiden und noch ein weiteres Stück ausschneiden musste. Fällt aber insgesamt nicht auf.) Hier auf Instagram könnt ihr ein Video davon sehen, wie ich das Schnittmuster und den Stoff zerschnitten habe. Die Hose hat im Prinzip also auch einen Patchwork-Look, nur dass es nicht so auffällt, weil alles aus dem gleichen Stoff genäht ist.

Diese Ansicht zeigt, wie ich die zentralen Elemente des Hoodies wieder aufgegriffen habe.

Nähte absteppen für mehr Stabilität

Anschließend habe ich die Teile aneinander genäht und jeweils noch einmal abgesteppt, damit die Nähte gut halten. Gerade bei Patchwork an Hosen macht das Sinn, weil die so viel in Bewegung sind und die Nähte dadurch belastet werden. Am Gesäßteil hatte ich zunächst nicht die Nähte abgesteppt, habe das aber nach dem ersten Tragen sofort bereut und noch nachträglich abgesteppt. Durch die Dehnung waren die eigentlichen Nähte bereits hervorgetreten.

Kapuzenkordel als Bundkordel verwenden

Als Beinbündchen habe ich einen Teil des Pulli-Bündchens verwendet. Ich hätte eigentlich längere Bündchen gemacht, aber mehr war nicht übrig. Mal sehen also, wie lange die Hose passt. Und dann das Coolste: Ich habe den Tunnelzug für die Kordel am Bauchbündchen abgeschnitten und an den Hosenbund angenäht. Weil ich wollte, dass die Hose einigermaßen sitzt, auch wenn man die Schleife nicht ordentlich bindet, habe ich außerdem eine Etage tiefer noch ein Gummi eingenäht. Das war etwas fummelig, weil das Gummi nicht einmal ringsherum geht, sondern in der vorderen Mitte im Stoff verschwindet. Aber es hat geklappt!

Auf den ersten Blick sieht man gar nicht, dass die Hose upgecycelt ist, oder?

So sieht die Hose getragen aus und wird sehr gemocht! Ich freue mich riesig, wenn eine Idee aus meinem Kopf Wirklichkeit wird und alles so klappt, wie ich mir das vorgestellt habe!

Einen Color-Block-Pullover mit Patchwork-Technik nähen

In diesem Beitrag zeige ich euch meinen ersten selbst genähten Pullover. Ich habe drei alte Kleidungsstücke upgecycelt und zu einem neuen Patchwork-Pullover mit Color-Blocking zusammengefügt. Für mich ist er gleich in mehrfacher Hinsicht ein Highlight: Ich habe

Ihr könnt auch hier direkt zur Schritt-für-Schritt-Anleitung klicken:

Drei Kleiderschrankleichen

Beim Aufräumen ist mir die Kiste mit meinen Schwangerschaftsklamotten in die Hände gefallen. Da schlägt das Upcycling-Herz natürlich höher ;-) Meine Schwangerschaftsklamotten habe ich selbst getragen, dann einer Freundin ausgeliehen und noch einmal selbst getragen. Mit Second Hand ist also nicht mehr viel los, zumal ich das Verkaufen von gebrauchter Kleidung in Zeiten von Corona über das Internet wirklich sehr mühsam und nicht wirklich sehr umweltfreundlich finde.

Vorher-Bild von Sweater, Tuch und Sporthose und Nachher-Bild von Pullover im Color-Blocking-Stil
Drei Teile zu finden, die farblich so gut zusammenpassen, ist für mich wie ein Jackpot!

Der orangefarbene Pullover war eigentlich gar kein Schwangerschaftspullover. Mein Mann hatte ihn bei einem Beach Camp gekauft, er war ihm aber zu kurz. Mir war er natürlich viel zu weit, aber in der Schwangerschaft fand ich ihn toll. Außerdem hatte ich dieses Tuch mit dem Blumenmuster, das ich fast nie getragen habe. Es war ein Dreieckstuch, fiel nicht schön und ich hatte nicht besonders viele Kleidungsstücke, die farblich überhaupt dazu passten. Die schwarze Sporthose habe ich sehr oft getragen, aber der Schlagschnitt ist etwas aus der Zeit gefallen und mittlerweile habe ich einfach schönere. Mit den drei Kleidungsstücken hatte ich ein tolles Trio beisammen für mein erstes „Aus alt mach neu„-Projekt für mich selbst!

Auf Instagram habe ich übrigens ein lustiges Verwandlungsvideo gepostet, das ihr hier finden könnt. Da könnt ihr gleich schon mal sehen, was ich aus dem restlichen Stoff noch genäht habe. Ich habe nämlich gleich schon zwei Projekte im Kopf gehabt und beim Zerschneiden und Auftrennen ganz genau darauf geachtet, dass ich den verfügbaren Stoff maximal ausnutze.

Orange-farbener Stoff beim Auftrennen und das neue Bündchen
Ich habe mir die Zeit genommen, viele Teile des Hoodies tatsächlich aufzutrennen. Das Bündchen habe ich für Halsausschnitt und Saum verwendet, daher brauchte ich wirklich die komplette Breite.

Eine Anleitung für Upcycling-Kleidung im Patchwork-Look

Mir gefallen Sweater mit Color-Blocking super gut. Der Pullover basiert rudimentär auf dem kostenlosen Sweatkleid-Schnittmuster von Snaply. Ich habe absichtlich ein Schnittmuster für ein Kleid gewählt, weil ich den Pullover etwas länger machen wollte. Das Schnittmuster habe ich dann entsprechend gekürzt. Das dreiteilige Muster habe ich mir selbst ausgedacht. Es berücksichtigt die Größen und Formen der verfügbaren Stoffe. Wie ihr euch aus jedem beliebigen Schnittmuster ein Upcycling-Patchwork-Schnittmuster erstellen und das anwenden könnt, könnt ihr in meiner neuen und ersten Anleitung nachlesen:

Hier könnt ihr außerdem auch noch Tipps dazu bekommen, was ihr machen könnt, wenn die Stoffe hinsichtlich Dicke und Dehnbarkeit unterschiedlich sind. Das Tuch ist sehr dünn und filigran, daher habe ich den Stoff mit einem Teil der Sporthose unterlegt. Praktisch bei solchen Lösungen: für den unten liegenden Teil war es nicht wichtig, dass ich ein Stück ohne Nähte verwende. Hier gibt es also eine Teilungsnaht am schwarzen Teil, die man später nicht mehr sieht.

Für den gemusterten Teil habe ich Tuch und Sporthosenstoff übereinander genäht. Dass der untenliegende Stoff eine Naht hatte, sieht man so nicht mehr.

Viele tolle persönliche Details

Eine Sache liebe ich am Nähen: Man kann sich die Teile genau so nähen, wie sie einem am besten gefallen. Ich bin zum Beispiel so ein Ärmel-Hochkrempler. Ich mache das IMMER. Daher liebe ich Teile, die von vorne herein gleich Dreiviertelärmel haben. Das Schnittmuster hatte außerdem so einen „Riesenkragen“ – die gefallen mir überhaupt nicht. Ich habe stattdessen einen Rundhalsauschnitt genäht. Dass der Pulli ein bisschen länger sein sollte, hatte ich schon erwähnt. Außerdem habe ich ihn etwas tailliert, weil mir das gut steht.

Selbst genähter Color-Blocking-Upcycling-Pullover aus orange-farbendem Sweatshirt, Schal und Sporthose.
Auf diesem Instagram-Bild seht ihr eine Übersicht der Details, die meinen persönlichen Stil ausmachen.

Die Puffärmel waren ein Trick, um die etwas zu weiten Ärmel trotzdem aufwandsarm einsetzen zu können. Einer meiner Upcycling Tipps und Tricks lautet: „Relevante Bereiche behalten spart Arbeit„. Die Bündchen habe ich also komplett dran gelassen und die Ärmel nur gekürzt. Damit sie an den Armausschnitt des Schnittmusters passten, habe ich nach einer Anleitung aus dem Internet Puffärmel genäht. Leider weiß ich nicht mehr, welche es war, aber es gibt diverse. Ganz perfekt hat es nicht geklappt, das muss ich definitiv nochmal üben.

Leider ist mir die Schnur beim Annähen verrutscht, weil ich zu faul war, sie richtig anzunähen anstatt nur durchzuziehen. Dadurch ist die Raffung nicht so schön geworden.

Den Rest weiterverwendet für das nächste Upcycling-Projekt

Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ich die Vorderseite des Pullis nicht verwendet habe. Der Aufdruck hätte nicht in mein Konzept gepasst, eine Kapuze brauchte ich nicht und für die Känguru-Taschen hatte ich schon einen anderen Plan. Ich finde es toll, wenn man die verfügbaren Stoffe maximal ausnutzen kann und nur ganz wenig wegwerfen muss. Was ich aus dem Rest genäht habe, seht ihr im Beitrag „Coole Kinder-Jogginghose aus Hoodie nähen„.

Die Patchwork-Technik habe ich übrigens schon in mehreren Projekten auf verschiedene Weisen angewendet:

Übrigens: Diesen Patchwork-Pulli habe ich auch bei Inga von needforneedles.de zum Thema #sewunperfect geteilt. Hier findet ihr noch mehr Ideen, was ihr mit ungeliebten Oberteilen anstellen könnt!

Wärmekissenbezug aus alter Bettwäsche nähen

Ich habe eine Entzündung im Armmuskel. Dagegen hilft: Wärme, weniger Handy, weniger Computer, mehr vom richtigen Sport. Da ich jetzt regelmäßig mein Dinkelkissen benutze, habe ich mir erstmal eine neue Hülle upgecycelt. Diese hat einen schönen Umschlag und das Kissen fällt nicht immer raus, so wie das vorher der Fall war. Der Stoff ist ein Rest einer alten Bettwäsche, die ich auch schon für diese Wendetasche und dieses Kissen verwendet habe.

Der neue Bezug hat einen Hotelverschluss. Das Dinkelkissen wird hereingesteckt und ist damit gut eingepackt. Es wird zwischen 90 und 120 Sekunden in der Mikrowelle erwärmt. Ich lege es mir dann meist um die Schultern.

Neben der Arbeit sind bloggen und instagrammen zwei Haupttätigkeiten, die meine Beschwerden verschlimmern. Ich habe deshalb entschieden, die Beitrags-Frequenz von zweimal auf einmal in der Woche zu reduzieren. Wahrscheinlich ist das ohnehin ein besserer Modus. Ich war so motiviert am Anfang, aber das bloggen nimmt zwei bis drei Abende pro Woche ein. Und das geht zu Lasten meiner anderen Hobbies, die mir auch sehr wichtig sind! Wenn ihr ein tolles kurzes Video über Happiness und Prioritäten schauen wollt, klickt doch mal hier: „A Valuable Lesson For A Happier Life“!

Ihr hört von mir daher von nun an immer freitags. Schön, dass ihr dabei seid und immer meine Artikel lest! Ich wünsche euch frohe Ostern!

Unförmigen Pulli retten

Kennt ihr das? Ihr seht ein Teil im Laden, verliebt euch sofort, in der Umkleide passt es wie angegossen und schon nach dem zweiten Mal Tragen fragt ihr euch, wie ihr euch eigentlich dafür entscheiden konntet? Dieser Pulli war plötzlich zu kurz, zu weit und zu labberig. Ich habe den unteren Teil abgeschnitten und ein neues Bündchen angenäht. Im Sweater-Stil gefällt er mir nun wieder gut! 

Shopping-Zeit gleich Mama-Zeit

Im Jahr 2020 gab es wenig echte Erholung. Wenig Urlaub, wenige Treffen mit Freunden, wenig richtigen Sport (bei mir ist das: Turnen, Tanzen, Klettern), wenig Zeit für sich. Unseren Herbsturlaub verbrachten wir bei Oma und Opa. Besser als nichts. Als kleine Auszeit durfte ich im Sterncenter in Potsdam zwei Stunden lang shoppen gehen. Alleine! 

Ich gehe wirklich nur noch selten shoppen. Das kann man sich von jemandem, der einen Upcycling-Blog schreibt, ja fast denken. Aber ich brauchte zwei neue Hosen und einen Pulli, da ging kein Weg dran vorbei. Ich habe Kategorie A und Kategorie B Klamotten. Kategorie A sind die Sachen, die ich auf der Arbeit anziehe, an Geburtstagen oder zu anderen Treffen. Die Sachen in Kategorie B sind für die Familie zu Hause, für den Spielplatz und für’s Home Office. Im Jahr 2020 waren viele meiner Sachen nach und nach in Kategorie B gewandert. Kategorie A lag ja auch quasi auf Eis. 

Was ist bloß passiert?

Ich wusste also genau, was ich wollte und war sehr happy, als ich die entsprechenden Sachen auch in der vorgegebenen Zeit fand ;-) der Pulli mit dem hellen grauen Punktemuster und dem U-Boot-Ausschnitt hatte mir in der Umkleide noch total gut gefallen. Im Nachhinein kann ich nicht mehr genau sagen, ob er schon immer so ausgesehen hatte oder eingegangen war. Er war jedenfalls irgendwie breit und kurz und gefiel mir überhaupt nicht mehr. 

Neues Bündchen und Accessoires

Erst hatte ich überlegt, etwas dran zu häkelt. Das habe ich bei einem anderen Strickpullover schon einmal relativ erfolgreich gemacht. Aber dann fiel mir der letzte Rest meines grauen Bündchenstoffs ins Auge. Ich hatte seit kurzem eine Overlockmaschine und damit macht Bündchen annähen so richtig Spaß. Also schnitt ich kurzerhand den Saum ab, hinten mehr als vorne, und nähte das neue Bündchen dran. 

Grauer Pulli mit weißen Pünktchen und ein Schlauchtuch aus Stoffresten
Pulli mit neuem Bündchen und ein Schlauchtuch aus diesem und anderen Stoffresten

Den Rest wollte ich nicht wegwerfen und entschied, ihn in einem Schlauchtuch zu verarbeiten. Erst wollte ich einen Loop-Schal machen, aber dafür hätte ich zu viel Stoff gebraucht. Es mussten noch ein sehr altes, dünnes, fleckiges T-Shirt und eine ausgeleierte Leggings dran glauben. Bei dem Schlauchtuch habe ich das erste Mal mit Saumpaspeln gearbeitet. Wie das geht, könnt ihr bei den Upcycling Tipps und Tricks lesen.

Grau-gemusterte Stoffe und Saumpaspeln in Arbeit
Aus dem Pünktchen-Rest, einem weiteren T-Shirt und einer Leggings habe ich noch ein passendes Schlauchtuch genäht.

Mit dem Pulli bin ich nun sehr zufrieden und ich trage ihn oft. Das ist also nochmal gutgegangen. Ich will mich in Zukunft aber noch mehr bemühen will, wirklich gute Sachen zu kaufen. Vielleicht probiere ich auch mal eine der zahlreichen nachhaltigen Marken und kleinen Upcycling-Firmen, obwohl man dann wieder auf den Versandhandel angewiesen ist. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn ihr schon Erfahrung mit solchen Firmen habt oder etwas empfehlen könnt, sagt mir bitte gerne Bescheid!

Hier siehst du einen grauen Pulli mit weißen Pünktchen und einem Bündchensaum als Comic-Darstellung.
Zum Glück hatte ich eine Idee, wie ich den unförmigen Pulli nochmal retten kann.

Ostereier-Deko mit Kindern basteln

Heute zeige ich euch drei einfache Ostereier-Deko-Ideen, die ihr mit euren Kindern umsetzen könnt. Es ist kein klassisches Upcycling, obwohl ihr super Reste verwerten könnt. Der Fokus liegt aber eher auf dem Basteln mit Kindern und dem, was sie dabei lernen können.

Wir haben den Osterstrauch zusammen mit Oma und Opa gemacht. Sie haben immer so tolle Ideen. Obwohl sie den Begriff Upcycling nicht kennen, sind sie noch aus einer Generation, in der Ressourcen-Wiederverwendung ganz normal war. Daher würde ich gerne ein paar philosophische Gedanken voranstellen. Ihr könnt aber auch direkt zu den Projekten springen.

Basteln mit dem, was so zu Hause ist

Ich glaube, manch einer aus der 1950er oder 1960er Generation würde es amüsant finden, was ich hier so unter Upcycling teile. Früher war es ganz normal, Kleider zu ändern, Hosen zu flicken, Pflanzen zu vermehren und Eier auszublasen. Aufgrund von begrenzten Ressourcen und begrenzten finanziellen Möglichkeiten wurde nur das gekauft, was man wirklich brauchte. Dann kam der wirtschaftliche Aufschwung, Jeans aus Amerika, Ostereier aus Plastik und T-Shirts aus Massenproduktion in Asien. Wer etwas auf sich hielt, lief nicht mit geflickten Hosen herum. Ihr kennt die Geschichte. Und heute bekommt man viele Komplimente dafür, wenn man aus einem Hemd eine Kinderhosen nähen kann. Das konnten meine Oma und meine Schwiegermama auch…

Manchmal habe ich Angst, in die Öko-Ecke gestellt zu werden. In unserer Kindheit war Öko ja irgendwie nicht gerade ein Kompliment. Da hilft es mir, an die Generationen vor uns zu denken und daran, dass Müllvermeidung mal ganz normal war. Und an die Generation, die nach uns kommt und mit Fridays for Future begriffen hat, dass es anders gehen muss. Vielleicht wird dieser ganze Müll-Plastik-Überfluss-Wahn ja einfach ein kleiner vierzigjähriger Ausnahmezustand in der Geschichte der Menschheit bleiben. Vielleicht blicken wir irgendwann kopfschüttelnd auf unsere Jugend und sagen, ja, ja, damals. So wie die Generation vor uns mit dem Rauchen – weil Rauchen ja die Menschheit gefährdet und Müll auch. Wäre irgendwie cool, oder?

Jedenfalls bin ich immer stolz, wenn wir mit etwas basteln können, das wir sowieso zu Hause haben. Bei unserer Oster-Deko war das größtenteils der Fall. Drei Ideen zeige ich euch heute – vielleicht braucht ihr ja noch kurzfristig Inspiration!

Erste Stickversuche mit Pappe

Auf Pappe sticken ist einfach und sieht super aus. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, das früher gemacht zu haben. Aber die Omas kannten das beide. Wir haben Ostereier ausgeschnitten und mit Bleistift Muster darauf gemalt. Dann durfte die Große die Löcher mit der Prickelnadel stechen. Sie ist vier Jahre alt und hat dann, zu meiner Überraschung, über zwei Stunden an den Pappeiern gestickt. Faden in eine Wollnadel einfädeln, Nadel durch die Löcher führen, die Muster korrekt nachsticken – all das war gar kein Problem. Lediglich die Knoten habe ich gemacht.

Prickeln und mit Wollnadel sticken sind selbst für 4-Jährige kein Problem!

Beim zweiten Ei hat sie sogar das Muster ausgedacht und fast alle Schritte alleine durchgeführt. Ich war wirklich stolz. Eine tolle Beschäftigung für Kindergarten- und Schulkinder! Wir haben immer ein paar Papp- und Wollreste da, sodass wir gar nichts kaufen mussten.

Beim Sticken auf Pappe sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt,

Ausgeblasene Eier für den Osterstrauch

Ist Ostereier-Bemalen Upcycling, weil man die Eierschalen verwendet, die man sonst wegwerfen würde? Na, zumindest haben wir keine Plastikeier, das ist ja schon mal gut. Die Ostereier-Mal-Aktion haben die Kinder mit den Großeltern gemacht. Sie sind mit Wasserfarben bemalt. Für einen Teil der Eier haben sie Eierbecher aus Toilettenpapierrollen gebastelt und sie darauf angemalt. Einen anderen Teil haben sie auf einen Spieß aufgespießt. Dabei wird oben und unten am Spieß ein Stück Knete angebracht, damit die Eier auf dem Spieß nicht verrutschen.

Ausgeblasene Eier lassen sich unkompliziert mit Wasserfarben bemalen.

Papier-Ostereier aus Kinder-Kunstwerken

Bei den Papier-Ostereiern für die Fensterdeko war ich mal wieder sehr pragmatisch. Wir haben so viele gemalte Bilder, die nicht alle museumsreif sind, aber auch zu schade zum Wegwerfen. Ich habe schon unsere Bastelkisten mit Kinder-Kunstwerken verkleidet. Die Ostereier-Variante eignet sich auch für kleinere Reste. Aus den Bildern, die nicht mehr gebraucht werden, lassen sich toll gemusterte Eier ausschneiden, auch wenn auf dem Bild ursprünglich nur „Krikelkrakel“ (O-Ton unser Sohn) drauf war. Wir haben jeweils zwei Eier ausgeschnitten und aneinander geklebt. So sieht die Fensterdeko sowohl von außen als auch von innen schön aus.

Aus Zeichnungen aus dem Kleinkindalter haben wir Ostereier ausgeschnitten, die so alle eine individuelle Bemalung haben.

Food Upcycling Karotten-Apfel-Muffins

Im Sinne des Food Upcyclings zeige ich euch heute passend zur Osterzeit, wie ich aus ein paar alten Karotten leckere Karotten-Apfel-Muffins gebacken habe. Hier geht’s direkt zum Rezept.

Ich bin Teil des Foodsharing-Netzwerks, über das wir Lebensmittel retten, die sonst von den Läden in den Müll geworfen würden. Meist sind das vollkommen gute Lebensmittel. Manchmal aber haben sie auch Stellen oder andere Makel. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich nicht dazu motivieren möchte, verkommene Lebensmittel zu verzehren und würde das auch selbst nie tun. Allerdings haben wir durch das heutige Angebot nur das Bild eines perfekten Gemüsestücks im Kopf und wollen kein anderes kaufen und essen. Darauf mache ich mit meinen plakativen Food Upcycling Bildern aufmerksam.

Rezept für 20-24 Stück Karotten-Apfel-Muffins

  • 180 g Weizenvollkornmehl (Dinkelmehl ist auch möglich)
  • 180 g Weizenmehl
  • 3 große Karotten
  • 1 großer Apfel
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 120 g Butter
  • 4 Eier
  • 8 EL gehackte Mandeln
  • 2 TL Zimt
  • 1 TL Salz
  • 4 EL Honig
  • Bis zu 100ml Milch oder Haferdrink

Wir essen mit unseren Kindern oft Backwaren mit reduziertem Zuckeranteil. Ihr könnt anstelle von Honig auch eine beliebige Menge Zucker hinzufügen. Üblich wären ca. 100g-120g.

Karotten und Apfel raspeln.

Butter erwärmen und mit Karotten, Apfel, Honig, Eiern und Vanillezucker mischen.

Alle weiteren Zutaten (bis auf ein paar Mandeln für die Deko) mischen und Milch bzw. Haferdrink so lange hinzufügen, bis der Teig eine weiche Konsistenz hat.

Auf Muffinförmchen verteilen (wir verwenden wiederverwendbare Formen) und ca. 25 Minuten bei 180° C Umluft backen.

Bild eines Hasens mit Karotte sowie von den fertigen Karotten-Apfel-Muffins auf einem Holzbrett
Die Karotten-Apfel-Muffins passen super zu Ostern, sind aber eigentlich auch immer lecker!

Wir fanden die Muffins sehr lecker! Ich friere oft einen Teil ein und wir nehmen dann jeweils ein paar mit, wenn wir den Nachmittag auf dem Spielplatz verbringen.

Noch mehr Food Upcycling Rezepte findest du hier:

Malven vermehren

In diesem Beitrag erkläre ich euch, wie ihr Malven selbst vermehren könnt, zu welchem Zeitpunkt ihr sie auspflanzen solltet, ob ihr Malven in Kübel pflanzen könnt und mit welchen Krankheiten und Schädlingen ihr rechnen müsst. Ich habe dazu meine Erfahrungen aus dem Jahr 2021 dokumentiert.

Das Wichtigste zum Malvenvermehren kurz zusammengefasst

  • Malvensamen können im Sommer geerntet werden, sobald die Samenstände anfangen zu trocknen
  • Samen noch ein paar Tage bis Wochen offen liegen lassen, damit sie wirklich getrocknet sind, danach in ein Glas füllen
  • Im Februar im Innenraum vorziehen oder im April bis Mai direkt ins Freiland säen
  • Malven sind Solitärpflanzen mit Pfahlwurzel und gedeihen am besten mit viel Platz und ausreichend Platz zum Wurzeln
  • Schädlingen und Krankheiten kann vorgebeugt werden, indem der Boden regelmäßig gut aufgelockert wird und die Pflanzen im nächsten Jahr an einer anderen Stelle gepflanzt werden

Malven vermehren statt neue Pflanzen kaufen

Ich ziehe zurzeit Malven aus selbst gewonnenen Samen. Mit ein paar Upcycling-Materialien geht das ganz leicht. Natürlich gehe ich nicht soweit und bezeichne das Vermehren von Pflanzen als Upcycling, das wäre nun wirklich etwas vermessen. Aber im Sinne von reduce-reuse-recycle geht es mir auch darum, Ressourcen zu schonen, indem ich etwas erst gar nicht kaufe. Wenn man durch den Baumarkt oder ein Pflanzencenter geht, bekommt man manchmal den Eindruck, Pflanzen wären ein Wegwerfprodukt. Aber natürlich sind sie das exakte Gegenteil davon!

Letzten Frühling mussten wir neue Pflanzen kaufen, weil wir einen neuen Garten hatten. Wir haben auch ein paar Ableger und geteilte Pflanzen von der Familie bekommen. Darüber hinaus schaute ich vor allem nach winterharten Pflanzen, die auch blühen. Ich kaufte verschiedene Staudenpflanzen und war gespannt, wie sie sich über das Jahr entwickeln würden. 

Wann kann ich Malvensamen ernten?

Die Malvenfrüchte sehen aus wie kleine Käseleibe, weshalb die Malve auch „Kasepappel“ genannt wird. Ich habe sie drei Wochen getrocknet, bevor ich sie ins Glas zum Überwintern gefüllt habe.

Die wilde Malve war mein Gewinner der Stauden-Teststrecke. Aus dem kleinen Pflänzchen wurde ein großer Strauch, der über und über mit großen rosafarbenen Blüten bedeckt war. Sie blühte und blühte und blühte von Mai bis Oktober in zwei Schüben. Nach der ersten Blüte im Sommer erntete ich die Samen, ließ sie trocknen und füllte sie in ein Glas.

Wie kann ich Malvensamen einpflanzen?

Wir haben die Samen in Eierkartons gepflanzt. Wenn die Samen gekeimt sind und die ersten richtigen Blätter wachsen, werden sie umgepflanzt.

Anfang Februar haben wir begonnen, die Samen im Haus einzupflanzen. Erst haben wir sie in einem alten Eierkarton verteilt. Als die Keimlinge anfingen, die ersten richtigen Blätter zu bekommen, pflanzte ich sie nach und nach in recycelte Milchkartons um. Sie scheinen robust zu sein und ich habe kaum Verluste zu beklagen. Ich denke, wir werden sie Ende April auspflanzen. Ich bin schon ganz gespannt, ob ich wirklich aus einer 3€-Staudenpflanze eine ganze Reihe an neuen Stauden gewinnen kann – und werde berichten!

Ich ziehe die Malvenpflanzen in Milchkartons, bis wir sie nach draußen pflanzen können.

Wann muss man Malven auspflanzen?

Die Malven habe ich Anfang Mai ins Beet ausgepflanzt. In der Zwischenzeit waren noch diverse weitere Samen gekeimt und ich habe viele Pflanzen verschenkt. Auch dort, wo die alte Malve ursprünglich gestanden hatte, sind noch hunderte neue Pflänzchen gekeimt. Man sieht also: die Vermehrung von Malven ist wirklich kinderleicht! 

Wo kann ich Malven pflanzen?

Malven sind Pfahlwurzler und mögen es, als Solitärpflanze alleine zu stehen. Wenn sie Sonne, einen tiefen Boden zum Wurzeln und genügend Platz rundherum haben, gedeihen sie prächtig und blühen zweimal im Jahr über und über mit zartlila Blüten. Ein wahrer Bienenmagnet! Da die Malven so tief wurzeln, benötigen sie nur sehr selten zusätzliches Wasser. Hier habe ich noch keine so guten Erfahrungswerte, weil dieses Jahr sehr verregnet war und Trockenheit ohnehin nicht zu den Problemen gehörte. 

Malve im Beet und Malve in einem Kübel zum Vergleich.
Die Malve im Beet hat etwa einen Durchmesser von 1m und ist ebenso hoch. Sie hat schon unzählige Blätter, Blüten und Zweige ausgebildet. Die Malve im Kübel hat etwa einen Durchmesser von 40cm und ist etwa 50cm hoch. Sie hat ein paar wenige Blüten und nur den Hauptstiel.

Kann ich Malven im Kübel halten?

Zum Vergleich habe ich auch zwei Malven im Kübel gepflanzt. Die Kübel waren ca 40 bis 50 cm hoch. Hier sind die Malven viel kleiner geblieben. Es fehlt einfach der Platz für die lange Pfahlwurzel. Auch dort, wo sich die Malven selbst ausgesät hatten und viel zu dicht gewachsen sind, sind die Pflanzen nicht so groß geworden und hatten weniger Blüten. Ich habe also nicht nur unheimlich viel Spaß gehabt, Ressourcen geschont und meine Mitmenschen mit bienenfreundliche Stauden beglückt, sondern auch noch jede Menge gelernt. Ein schöner Erfolg!

Biene und Marienkäfer auf Malven.
Im Malvenbeet herrscht Hochbetrieb.

Warum haben meine Malvenblätter Löcher?

Malven und Stockrosen können vom Malven-Erdfloh bzw. Podagrica fuscicornis befallen werden. Ich verlinke euch hier einen entsprechenden Artikel auf Wikipedia. Die Flöhe sind eigentlich Käfer, die einen roten Kopf, ein schwarzes Hinterteil und rote oder schwarze Beine haben. Sie fressen Löcher in die Blätter, was unschön aussieht. Bei uns haben sie sich in diesem Jahr stark vermehrt, weshalb schnell alle Pflanzen von den Erdflöhen betroffen waren. Bei waschbär.de habe ich gelesen, dass man den Boden regelmäßig auflockern und nicht in mehreren aufeinanderfolgenden Jahren an der gleichen Stelle Malvengewächse pflanzen soll – so wird ihnen die Nahrungsgrundlage entzogen.

Erdfloh auf Malve und Malvenblättern mit Löchern von Schädlingen bzw. Schädlingsbefall
Der Erfloh lässt sich nicht durch gewöhnliche Verfahren wie bei Blattläusen vertreiben. Man kann ihn aber leicht absammeln und es ihm ungemütlich machen, indem man den Boden auflockert.

Wie erkenne ich Malvenrost?

Der Malvenrost äußert sich an der Oberseite der Blätter mit gelben bis bräunlichen Flecken und an der Unterseite mit kleinen braunen Pusteln. Die unteren Blätter sterben schnell ab, so dass die Pflanze kahl wird. Malvenrost ist eine Pilzart, die sich schnell über die Pflanze und naheliegende Pflanzen verteilt, wenn ähnliche Pflanzen zu dicht stehen. Diesen Fehler haben wir gemacht, weil die Vermehrung so gut geklappt hat und wir viele Pflanzen nebeneinander ausgepflanzt haben. Die hohe Feuchtigkeit in diesem Jahr hat ihr Übriges getan. Da wir die Pflanzen nicht mit Fungiziden bekämpfen, werden wir den Tipp von „Mein schöner Garten“ befolgen und die Stauden nicht mehrjährig verwenden. Da die Vermehrung durch Samen wie oben beschrieben aber so perfekt funktioniert, ist das auch nicht weiter schlimm!

Malvenrost and Blattunterseite und verkahlte Pflanze
Der Malvenrost ist leicht durch seine bräunlichen Flecken, braunen Pusteln und seine schnelle Ausbreitung erkennbar. Sie Pflanzen verkahlen nach kurzer Zeit und der Malvenrost breitet sich auf umliegende Malvengewächse aus.

Ein Ucycling-Patchwork-T-Shirt nähen

Passend zu der Wendehose aus dem letzten Blogbeitrag habe ich noch ein T-Shirt genäht. Das T-Shirt greift alle drei Stoffe auf und kann mit beiden Tragevarianten der Wendehose angezogen werden. 

Eigentlich hatte ich nur eine Jogginghose für unseren Sohn nähen wollen. Weil die Stoffe etwas dünn gewesen wären, wollte ich sie doppellagig machen. Und just in dem Moment erfuhr ich von einer Instagram-Challenge, in der ein dreiteiliges Kinderoutfit genäht werden konnte. Wenn ich aus der doppellagigen Hose eine Wendehose machen würde, dachte ich, dann hätte ich ja zumindest schon mal zwei Teile, sozusagen. Dann müsste ich nur noch aus den Resten ein T-Shirt nähen.

Diese dreiteilige Upcycling-Kinderset habe ich beim Upcycling-Wettbewerb auf Instagram eingereicht.

Als ich mit dem T-Shirt angefangen habe, hatte ich lediglich das Schnittmuster „Immergrün“ von Firlefanz und eine optimistische Hoffnung, dass das mit den Stoffresten schon hinkommt. Der „NEO“ Aufdruck, der nach dem Schnitt nur noch ein „VEO“ war, musste vorne drauf, soviel war klar. 

Dem schwarzen T-Shirt-Stoff traute ich nicht besonders viel zu. Bei der Wendehose hält er durch die Doppellagigkeit. aber für das T-Shirt wollte ich ihn dann doch lieber nicht verwenden. Zum Glück hatte ich noch einen Rest von einer schwarzen Sporthose, die auch bei diesem Pullover verwendet hatte. Den konnte ich stattdessen verwenden. 

Manchmal weiß ich beim Patchwork schon ganz genau, wo welcher Stoffteil hinkommt. Manchmal lege ich aber auch einfach ein Teil neben das andere und nähe sie zusammen, bis ich in der Summe ein Stück habe, das groß genug für das Schnittmusters ist. So habe ich es hier gemacht. 

Ich habe nach und nach die Stoffreste aneinander genäht, bis sie die Größe des Schnittmusters erreicht hatten.

Die Nähte habe ich größtenteils abgesteppt, weil das nicht nur schön aussieht, sondern auch die Nähte stabiler macht. Das Bauchbündchen ist aus dem schwarzen T-Shirt-Stoff. Hier wird der Stoff doppelt gelegt, daher kann er hierfür wieder verwendet werden. Beim Upcycling ist es sehr wichtig, alle Stoffe richtig einzusetzen.

Auch hier ist mir wieder ein Missgeschick passiert. Normalerweise spreche ich mir immer beim Zusammenstecken mantraweise vor: die schönen Seiten schauen sich an. Es ist mir schon einige Male passiert, dass ich Stoffe falsch herum zusammengenäht habe. Bei den Bündchen bin ich immer besonders verwirrt, weil das Bündchen doppelt liegt und nur schöne Seiten hat. Was kein Problem wäre, wenn ich das Bündchen dann auch auf die schöne Stoffseite legen würde. Das habe ich aber beim Halsbündchen zuerst nicht gemacht. Ich musste es also nochmal auftrennen.

Den abgeschnittenen Saum von Altkleider-Shirts kann man wunderbar noch für Halsbündchen oder für Paspeln verwenden. Leider habe ich hier, wie auf dem Bild zu sehen, das Halsbündchen beim ersten Mal falsch herum angenäht.

Ich mag es wirklich nicht, den gleichen Arbeitsschritt doppelt zu machen, aber es bleibt einem ja nichts anderes übrig. Zum Glück hatte ich ein interessantes hr-info Interview, das ich gehört habe. Da kann man beim Auftrennen sowieso viel besser zuhören, als wenn die Nähmaschine rattert :-P

Ich hatte vorher keine Vorstellung von dem fertigen T-Shirt gehabt und war selbst überrascht, wie cool es aussah! Wenn ihr ein kleines Video über den Zuschnitt sehen möchtet, schaut morgen auf meinen Instagram Account! Ich habe auch für mich schon einmal einen Patchwork-Pulli genäht, den ihr bei den Upcycling Tipps und Tricks sehen könnt. Weitere Ideen für die Verwendung von Stoffresten findet ihr auch hier:

Eine Upcycling-Wendehose nähen

Ich habe aus drei viel getragenen Teilen von mir ein Kinder-Set in Größe 110 genäht. Die Hose ist eine Wendehose und kann auf zwei verschiedene Art und Weisen getragen werden. Das T-Shirt ist ein Teil im klassischen Upcycling-Freestyle-Patchwork-Look. Heute zeige ich euch die Wendehose. Das Shirt folgt im nächsten Beitrag. An dieser Hose könnt ihr verschiedene Upcycling-Techniken sehen:

Noch mehr Upcycling Tipps und Tricks findet ihr hier.

So ging es los

Der Kleine brauchte mal wieder eine Jogginghose, irgendwie sind die immer knapp. Außerdem gibt es auch kaum schönen Jogginghosen für Jungs. Alle anderen, die er hat, sind hellgrau. Sehr langweilig. In meinem Fundus hatte ich eine adidas-Leggings und ein neongelbes Shirt, die gut zusammenpassen. Daraus sollte eine peppige Hose entstehen.

Stoffe richtig verwenden

Die drei Teile, die ich hier verwendet habe, habe ich alle viel getragen. Die Leggings ist am Bund ausgeleiert. Das neongelbe Shirt war mir ohnehin immer zu lang. Und das schwarze Shirt hatte einen Fleck. Insbesondere die Stoffe der zwei Shirts sind so dünn, dass ich sie nicht für eine einlagige Hose verwenden würde. Ich hätte Angst, dass sie sofort reißt. So kam ich auf die Idee, eine zweilagige Hose zu machen. 

Und dann kam wieder eine Instagram Challenge. Ja, ja. Es ging darum, bis zum 13. März ein dreiteiliges Outfit zu nähen. Als ich das zuerst las, dachte ich, das ist mir zu stressig. Ein paar Stunden später dachte ich, naja, die Hose wollte ich ohnehin nähen. Und wie das so mit der Kreativität ist, hatte ich am Abend schon einen kompletten Plan vor Augen. 

Schwarzes und neongelbes Shirt, dunkelgraue Leggings und Skizze von der Wendehose
Bei den drei Teilen war es mir wichtig, möglichst effizient den Stoff zu nutzen. Daher habe ich erst einmal etwas herumprobiert und eine Skizze gemalt.

Wenn ich eine Wendehose machen würde, dachte ich, dann hätte ich ja zumindest schon mal zwei Teile, sozusagen. Dann müsste ich nur noch aus den Resten ein T-Shirt nähen. Ich musste erstmal ein bisschen an den Teilen herum messen und einen Plan malen. 

Eine Wendehose nähen

Ich finde Wendeteile ja total cool. Aber irgendwie bekomme ich da immer einen Knoten im Kopf. Die Hose basiert auf der Chill Buxe von Snaply. Das ist aber keine Wendehose. Ich hatte keine Anleitung dafür und musste mir irgendwie selbst überlegen, in welcher Reihenfolge ich die Hose nähen würde. Ich habe eigentlich ein gutes räumliches Verständnis, aber bei diesen Dingen komme ich immer an die Grenzen meiner Vorstellungskraft.

Zurechtgeschnittener Stoff und Hose beim Wenden
Die Wendehose besteht aus drei Teilen. Der gelbe Stoff bildet sowohl die untere Hälfte der schwarz-gelben Seite als auch das Beinbündchen der grauen Seite.

Ich habe nicht einfach zwei Hosen ausgeschnitten und sie ineinander genäht. Das Coole hier ist, dass die Hose aus drei Teilen besteht und der gelbe Teil sowohl das Bündchen der einen Seite als auch der untere Teil der anderen Seite ist. Voll praktisch, oder? 

Naht, wenn man sie nach dem Nähen auseinanderzieht und Nähmaschine beim Absteppen einer Naht
Bei neuen Stoffen teste ich die Reißfestigkeit der Nähte immer erstmal an einem Probestück. Ich habe mich hier insbesondere bei dem neongelben Stoff entschieden, die Nähte abzusteppen, um sie stabiler zu machen.

Stabile Nähte bei Upcycling-Stoffen

Bei dünn gewordenen oder generell billigen Upcycling-Stoffen besteht die Gefahr, dass sie an den Nähten reißen oder zumindest die Naht zum Vorschein kommt. Daher habe ich mir angewöhnt, die Nähte noch einmal abzusteppen. Das sieht noch dazu schick aus. Je nach Stelle verwende ich ein Garn in derselben Farbe wie der Stoff oder absichtlich ein anderes, um die Naht optisch abzusetzen. Hier habe ich an der Grenze vom gelben und schwarzen Stoff eine kontrastierende schwarze Naht verwendet. Das Bauchbündchen habe ich am Ende mit einem großen Zickzackstich abgesteppt, der auch extra auffällig gelb ist.

Schwarzer Stoff mit gelber Naht und gelber Stoff mit schwarzer Naht
Abgesteppte Nähte sehen eigentlich immer cool und professionell aus. Wenn man sie optisch absetzt, ergeben sie einen zusätzlichen Hingucker.

Upcycling-Gummis in Bündchen einnähen

Bundgummireste und Abmessen der Beinbreite
Die Gummis von den Bündchen sind alte Bundgummis von einer anderen Hose und vom ausgeleierten Bauchbündchen der Leggings. Das Maß des Stoffes gibt vor, wie breit die Gummis für ein neues Bündchen benötigt werden.

Für die Bündchen habe ich alte Gummis verwendet. An den Beinbündchen ist jeweils ein Teil des Leggings-Gummis eingearbeitet. Das war zwar ausgeleiert, aber für die Beinbündchen ist das nicht so schlimm. Die Gummis sind im Verhältnis 80% zugeschnitten. Das heißt, 80% der unteren Beinbreite des Schnittmusters, also in diesem Fall 80% von 26 cm. Um die Gummis in die Wendehose einzunähen, habe ich sie über den Hosenschlauch gezogen, die Hose darüber gefaltet und das Bündchen neben dem Gummi von außen abgesteppt.

Gummi zuschneiden und neu zusammennähen
Die Breite des Beinbündchen-Gummis beträgt 80% der Stoffbreite.
Bei den Beinbündchen wird das Gummi über den Hosenbeinschlauch geschoben, dann wird die Hose ineinander gesteckt und das Bündchen von außen abgesteppt, so dass es innen nicht mehr verrutschen kann.

Das Gummi für das Bauchbündchen ist das, das ich an dieser Schlafanzughose abgeschnitten habe. Die Schlafanzughose saß viel zu tief, so dass ich anstelle dieses Gummis ein breites Jersey-Bündchen angenäht hatte. An sich war das Gummi aber noch gut und ich hatte es aufgehoben. Auch hier ist das Verhältnis zur Saumbreite ungefähr 80%.

Beinbündchen nach dem Nähen und Bauchbündchen vor dem Nähen
So sehen die fertigen Beinbündchen von beiden Seiten aus. Das Gummi für das Bauchbündchen wird ebenfalls im Bundschlauch versteckt.

Ich habe den gelben Stoff für das Bauchbündchen erst an die graue Seite der Hose angenäht. Dann habe ich das Gummi hereingelegt und festgesteckt. Die Gummis werden nicht angenäht, sie liegen nur im Bündchen-Schlauch. In zweiten Schritt nähte ich gleichzeitig den gelben Stoff an die schwarze Hosenseite und an der grauen Seite fest. Ich habe eine 10 cm breite Wendeöffnung gelassen.

Embrace imperfection

Dann habe ich die Hose gewendet und das Bündchen noch einmal mit einem Zickzackstich abgesteppt. Dabei habe ich gleichzeitig die Wendeöffnung geschlossen. Leider hat das Nähen von mehreren Lagen immer gleich mehrere Tücken.

Erstens ist mein linker Faden an der Overlock gerissen. Ich habe ein paar Experten auf Instagram gefragt, woran das liegt. Die Fadenspannung meines linken Fadens ist relativ hoch. Damit habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Ich habe sie so hoch gestellt, als ich dieses Babyset genäht habe, und da waren die Nähte perfekt. Ich habe aber auch als linken Faden ein billiges Nähgarn verwendet und kein dediziertes W6-Overlock-Garn. Das habe ich nur in weiß und dunkelblau. Ich verwende links aber gerne farblich passendes Garn, weil der linke Faden der ist, den man im Zweifel auf der rechten Stoffseite sehen kann. Das habe ich bei diesem Pulli hier auch schon so gemacht und da hatte ich auch Probleme mit dem Reißen des Fadens. Die Kombination der hohen Fadenspannung mit dem billigen Garn ist anscheinend schlecht. Gegebenenfalls könnte es helfen, langsam zu nähen. Aber ich habe dann erstmal wieder das Overlock-Garn eingefädelt.

Zwei meiner Probleme waren: ich habe beim Nähen mehrerer Lagen Stoff mit eingenäht, der nicht eingenäht werden sollte und musste es wieder auftrennen. Außerdem habe ich billiges Garn verwendet (das gelbe) und dabei ist der Faden öfter gerissen.

Das zweite Problem, wenn man mehrere Lagen näht, besteht darin, dass man nur auf der oberen Seite kontrollieren kann, ob die Naht an der richtigen Stelle landet. Beim Zusammennähen der letzten Teile verkrumpelte sich der Stoff und ich nähte aus Versehen ein Stück Hosenstoff mit ein. Das musste ich wieder auftrennen. Beim Absteppen der letzten Naht verrutschte die Naht auf der grauen Rückseite. Naja, einer meiner Upcycling-Tipps ist „Embrace imperfection“. Die Hose ist so cool geworden, dass ich darüber hinweg sehen kann!

Set mit T-Shirt und einer Wendehose
Aus den Stoffresten habe ich außerdem noch ein passendes T-Shirt genäht.

Am Montag zeige ich euch dann noch das passendes T-Shirt! Stay tuned!

Auffällige Flicken aus Stoffresten aufnähen

Wenn es der Stil der Hose zulässt, ist es eine coole Idee, sie auffällig zu flicken. Hier zeige ich euch ein Beispiel einer Kinderhose, die sowieso schon aufgestickte Herzen hatte. Ich habe den Stil aufgegriffen und am Knie noch zwei weitere große Herzen aufgenäht. So wird aus einem Makel ein Hingucker!

Wie viele Mamas treibt mich die Frage um, wie man Kinderhosen stylisch flicken kann. Ich habe euch schon die Elmo Hose gezeigt, bei der ich die Kniepartie komplett ausgetauscht habe, und die graue Jogginghose mit den Patches. Die typischen Bügelflicken und Aufnäher für Kinder gefallen mir wirklich überhaupt nicht. Ich experimentiere also herum und habe auch noch diverse Kandidaten hier liegen, die auf eine Reparatur warten.

Loch in einer Jeans und Herzen aus Stoffresten in pink, lila und jeansfarben
Selbst für große Flicken auf Kinderhosen genügen kleine Stoffreste.

Für diese Hose habe ich drei Herzen aus Stoffresten ausgeschnitten. Das kleine pinke Herz ist ein Rest von einem Blazer, den ich schon für diesen Blockstreifen-Rock verwendet habe. Das lila Herz war auch schon Teil des Turnbeutels, den ich aus einem Kinderschlafanzug genäht habe. Den lila Jerseystoff habe ich um das Jeansherz herumgenäht. Dann habe ich die unversäuberten Enden des lila Stoffes, der dann oben lag, mit einem engen Zickzackstich auf der Jeans festgenäht. So sitzt der Flicken fest und die Ränder sind gleichzeitig versäubert.

Das ehemalige Loch ist nun eingefasst mit zwei Nähten und zusätzlich von drei Lagen Stoff bedeckt. Da die Kniepartie an Kinderhosen grundsätzlich hoch belastet ist und bei zu kleinen Flicken die Gefahr besteht, dass sie an der nächsten Stelle reißt, habe ich das Jeans-Herz schön groß geschnitten.

Jeans mit aufgenähten Herzen als Flicken
So sehen die aufgenähten Herzen aus

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das Aufnähen von Teilen auf eine Kinderhose immer sehr fummelig finde. Dadurch, dass die Röhre des Hosenbeins so klein ist, kann ich sie kaum über den Nähmaschinenarm schieben und muss immer ziemlich ziehen, wenn ich die Nährichtung wechseln möchte. Daher kommt es auch, dass oben an zwei Stellen kleine Knicke im Stoff sind. Bei anderen habe ich schon gesehen, dass sie die Flicken vorher mit einem speziellen Vlies aufkleben. Dann verrutschen sie weniger.

Wenn ich so aus einem kurz-vor-dem-Wegwerfen-Teil ein das-ist-meine-Lieblings-Jeans-Teil machen kann, fühle ich mich trotzdem immer wie ein Superstar! Deshalb habe ich auch ein Magic-Video gedreht, das ihr euch auch als Reel auf Instagram anschauen könnt! Und wenn ihr weitere gute Ideen für das Flicken von Hosen habt, immer her damit! Meine bisherigen Projekte findet ihr hier:

Wenn ihr Ideen für tolle individuelle Applikationen aus Stoffresten sucht, dann schaut doch einmal auf dieser Seite vorbei: