Ich habe aus zwei alten T-Shirts und einem alten Kinderbettlaken einen Puppenschlafsack genäht. Dieses war eins meiner allerersten Upcycling-Projekte und ich habe es mit der Hand genäht. Dazu kam noch ein kleines Kissen für die ganz kleinen Freunde.
Puppen sind dankbare Abnehmer für alle Mamas, die nähen können. Upcycling für Puppen schont auch den Geldbeutel, denn Puppensachen können richtig teuer sein. Wenn ihr noch weitere Ideen für Upcycling-Spielsachen braucht, schaut doch mal hier:
Streng genommen war das sogar mein zweiter Puppenschlafsack – und der zweite, den ich mit der Hand genäht habe. Den ersten könnt ihr in meinem allerersten Blogbeitrag „Hello World“ bewundern. Diesen hatte ich für das allerliebste Kuscheltier Paddington Bear genäht. Aber als er fertig war, brauchte die Puppe auch noch einen Schlafsack, ist ja klar. Während ich beim ersten noch relativ spontan vorgegangen bin, bekam dieser schon ein bisschen mehr Planung.
Das T-Shirt habe ich nur selten getragen. Der Print eignet sich aber gut für die Puppen-Bettwäsche!
Der Schlafsack besteht aus einem Außenstoff, einem Zwischenstoff und einem Innenfutter. Das gemusterte T-Shirt habe ich für außen verwendet, das weiße T-Shirt für innen. Den schon etwas vergilbten Kinder-Bettlaken-Stoff habe ich dazwischen eingenäht. So sieht man ihn nicht mehr.
Der Schlafsack ist mir der Hand genäht, daher sieht man an den Trägern den Saumstich.
Der Puppenschlafsack darf jetzt im Puppen-Etagenbett sein, dass der Opa selbst gebaut hat. Es passt farblich wunderbar zusammen!
Puppe und Bettwäsche liegen im eigens vom Opa selbst gebauten Puppen-Etagenbett.
T-Shirts hat man ja meistens übrig. Bevor man sie weggibt, kann man sie auf Eignung für’s Upcycling prüfen. Nicht alle alten T-Shirt sind gleich gut geeignet. Meine Präferenz:
Dicker Stoff > Kleidung für die Kinder
Dünner Stoff > Applikationen und Spielsachen
Sehr dünner Stoff > T-Shirt-Garn (muss ich noch ausprobieren!)
Hier könnt ihr sehen, was ich schon aus T-Shirts upgecycelt habe:
Warum zeige ich gerade heute den Puppenschlafsack? Auf Instagram habe ich mit drei anderen Accounts eine Upcycling-Advents-Challenge initiiert. Wer möchte, kann bis zum 24. Dezember Upcycling-Projekte teilen. Und vom 1. bis 5. Dezember geht es um Upcycling-Spielsachen!
Kennt ihr das? Spielzeug hat man in der Regel viel zu viel und dann oft noch das Falsche. Oder eben nicht das Richtige. Aber man muss nicht alles kaufen, von dem man nicht mal weiß, ob es viel benutzt wird. Ich habe aus einer alten Sporthose ein Pferde-Zaumzeug für Kinder genäht. Ja, sowas braucht man früher oder später! Die Anleitung habe ich mir selbst überlegt.
Übrigens: den Rest der orangefarbenen Hose habe ich in einem coolen individuellen Chalkbag für’s Klettern verarbeitet:
Wir brauchten eines Tages ganz dringend ein Pferde-Zaumzeug. Seile tun es auch bis zu einem gewissen Grad, aber ihr wisst, was ich meine. Ich habe nicht groß gegoogelt, aber wahrscheinlich gehört ein Zaumzeug zu den Spielzeugen, die man für relativ wenig Geld mit zweifelhafter Qualität im Internet kaufen kann. Google – Klick – zack, am nächsten Tag ist es da. Über die CO2-Bilanz in der Kürze nicht nachgedacht.
Weil ich das Zaumzeug noch einmal gekürzt habe, musste ich es oben durchschneiden und noch einmal zusammennähen. Um die Stelle zu kaschieren, habe ich einen Teil des gestreiften Stoffes drüber genäht. Außerdem kam noch das Bauchgummi nachträglich hinzu. Innen eingenäht ist ein altes Hosengummi.
Das war für mich keine Option. Neue Spielsachen gibt es hier nur zu besonderen Anlässen. Aber selber machen – das konnte nun nicht so schwer sein. Ich machte eine Zeichnung und nähte Streifen aus der Hose in Vierfach-Faltung zusammen. Das Bauchgummi war im ersten Entwurf nicht vorgesehen, aber das Geschirr war zunächst etwas weit und saß nicht so gut. Daher habe ich noch ein Bauchband mit eingenähtem Gummi ergänzt.
Das Zaumzeug ist vierlagig und an den Kreuzungen habe ich mit extra Nähten die Teile fixiert.
Da ich schon öfter gehört hatte, dass die Kinder-Pferdegeschirre schnell kaputtgehen (die Kinder ziehen natürlich viel daran), nähte ich an allen Kreuzpunkten großzügig mehrfach drüber. Das untere Ende besteht aus Schlaufen, an die wir Karabiner gehängt haben. Hier kann das Pferd angebunden oder eine größere Leine festgebunden werden.
Unser Zaumzeug wird von den jungen Pferden regelmäßig genutzt!
Wusstet ihr, dass morgen der „Ich kauf nix Tag“ ist? Näheres findet ihr auf Wikipedia. Der Konsumwahnsinn von Black Friday bis Cyber Monday bietet zwar (zumindest auf den ersten Blick) tolle Angebote, er ist aber leider auch ein Grund, warum viel mehr gekauft als eigentlich gebraucht wird. Vielleicht macht ihr ja mit und kauft dieses Wochenende einfach nix! :-)
Wir benutzen öfter einmal upgecyceltes Spielzeug. Man kann wirklich viel selbst machen! Hier findet ihr eine Übersicht:
Ich habe ein Kleid, das an den Schultern und unter den Armen zu eng war, umdesignt und verbreitert. Jetzt passt es mir wieder und ich kann es endlich wieder regelmäßig tragen!
Ich habe mich in letzter Zeit über das Thema Capsule Wardrobe informiert. Im Großen und Ganzen meint der Begriff, dass man einen sehr reduzierten Kleiderschrank hat, mit Teilen, die man gerne anzieht und die gut miteinander kombinierbar sind. Ich habe dann überlegt, ob ich auch gerne einen Capsule Wardrobe haben möchte. Oder ob ich gar schon einen habe? Meine Hosen, meine Schuhe, meine Mützen und meine Handschuhe gehen definitiv in die Richtung. Bei Oberteilen und Schals ist das aber nicht der Fall. Wobei ich da auch wenig kaufe. Aber ich habe einfach mehr als die paar Teile pro Saison und ich bekomme auch öfter mal was gebraucht geschenkt. Und was nachhaltig daran sein soll, aktiv Sachen auszusortieren, die man eigentlich gelegentlich anzieht – das hat mir nicht eingeleuchtet.
Allerdings – und darum soll es heute hier gehen – wäre es ja wünschenswert, dass man die Sachen auch öfter anzieht und nicht nur gelegentlich. Warum ziehe ich sie selten an? Weil mir dann doch irgendetwas daran nicht richtig gefällt. Dieses Kleid ist ein gutes Beispiel. Ich mag das Muster sehr gerne und habe es auch schon oft angehabt. Allerdings nicht beim Fahrradfahren. Auch nicht beim Autofahren. Warum? Es ist mir um die Schultern etwas eng. Wenn ich die Arme nach vorne nehme, spannt es am Rücken. Ich würde es viel öfter anziehen, wenn es richtig passen würde.
Mit den neuen Schultern sitzt das Kleid locker und ich kann es bei jeder Aktivität tragen.
Ich hatte also die Idee, das Kleid rund um den Armausschnitt dehnbarer zu machen. Dafür habe ich einen Stretchstoff von einer am Bund ausgeleierten Leggings herangezogen. Zuerst dachte ich, ich mache einfach eine Art Bündchen dran. Das hat aber überhaupt nicht geklappt mit den Kapp-Ärmeln und sah bescheuert aus. Also habe ich noch mal alles abgeschnitten und neu angefangen. Ich habe mit einem Stück Papier aufgezeichnet, wie der Schnitt vom Kleid im abgeschnittenen Zustand war und wo er eigentlich hin sollte. Die Stücke habe ich dann aus dem Leggings Stoff ausgeschnitten. War ja zum Glück genug da.
Für den Saumabschluss habe ich einen Beleg aus den Stoffresten genäht. Er ist von außen nicht sichtbar, bildet aber einen schönen Abschluss zwischen eingesetztem Teil und ursprünglichem Kleid.
Dann wollte ich zuerst einen normalen Saum nähen. Da die Leggings aber relativ dick war – eigentlich eine skileggings – wäre der Saum dreimal gelegt viel zu dick geworden. Also habe ich mich noch an etwas Neues herangetraut: einen falschen Saum zu nähen. Das Schrägband habe ich aus den Stoffresten der Kappärmel selbst hergestellt. Ein falscher Saum zeichnet sich dadurch aus, dass er an der Innenseite liegt und man nach außen hin quasi keinen Saum hat. Der schmale Streifen innen bietet jetzt optisch noch mal einen schönen Abschluss, weil er zum Rest des Kleides passt.
Kleine Anpassung mit großer Wirkung: das Kleid ist jetzt wieder ein regelmäßiger Begleiter von mir im Homeoffice. Es sieht schick aus und ist trotzdem bequem. Man kann es im Winter super mit Leggings oder Strumpfhose und Strickjacke tragen. Wenn ich die Kinder mit dem Fahrrad zur Kita bringe oder abhole, spannt nichts mehr. Und wenn ich nachmittags in der Turnhalle bin, ziehe ich einfach schon morgens eine schwarze Sportleggings drunter. Sieht man ja im Teams Video nicht ;-) und da ich das Kleid zu jeder Jahreszeit tragen kann, geht es wahrscheinlich doch schon sehr in Richtung Capsule Wardrobe :-)
Ich freue mich jedes Mal, wenn ich aus alten Teilen etwas zusammenpassendes nähen kann!
Wenn ich Upcycling für mich selber mache, ist es in der Regel Refashion, das heißt nur eine Anpassung von bestehenden Teilen. Wenn ihr euch für den Unterschied von Refashion und echtem Upcycling interessiert, kann ich euch den Artikel „Was bedeutet Refashion?“ von Inga von needforneedles.de empfehlen. Was ich alles schon für mich selbst upgecycelt habe, könnt ihr hier sehen:
Wir haben aus zwei Socken ein Kuscheltier-Einhorn genäht. Die Idee stammt aus dem „Einhorn-Bastelbuch“ von Pia Deges. Die Geschichte hierzu stammt von letztem Weihnachten. Und weil ja bald wieder die Weihnachtszeit losgeht, teile ich sie hier heute.
Ich wünsche mir ein Kuscheltier-Einhorn
Weihnachten 2020 war für viele in vielerlei Hinsicht eine Achterbahn der Gefühle. Für unsere Tochter auch, aber das hatte nichts mit der allgemeinen Weltlage zu tun. Bei uns gibt es den Weihnachtsmann und das Christkind. Das kommt darauf an, bei welchen Großeltern man sich gerade befindet. Den Wunschzettel hatten wir an den Weihnachtsmann geschrieben – denn der hat eine Postadresse in Himmelpfort. Auf dem Wunschzettel standen diverse Dinge, unter anderem ein Kuscheltier-Einhorn.
Dann kam Weihnachten. Es kam das Christkind. Es kam der Weihnachtsmann. Es kamen Lego, Bastelbuch, Spiele, … Was nicht kam, war das Einhorn. Mit jedem Tag Geschenke auspacken waren erst Hoffnung und dann Enttäuschung riesengroß. Die Weihnachtselfen hatten wohl gefunden, dass es im Kinderzimmer schon genug Kuscheltiere gibt. Mama und Tochter machten wichtige Erfahrungen für’s Leben. Die Tochter, dass man nicht notwendigerweise alles bekommt, was man sich wünscht. Die Mama, dass Kinderaugen nicht immer leuchten, auch wenn man viele tolle Geschenke bekommt. Und wie sehr das einem das Herz brechen kann.
Upcycling-Einhorn aus alten Socken
Wir verbrachten die Weihnachtsfeiertage bei den Großeltern. Wir blätterten im Einhorn-Bastelbuch und fanden auf der letzten Seite ein Socken-Einhorn. Die Oma hatte alte Socken, Füllwatte, Wollreste und eine Nähmaschine – perfekt! Jetzt wurde es nicht nur ein Kuschel-Einhorn, sondern sogar ein Upcycling-Einhorn!
Die Socken werden so zerschnitten, dass die großen Teile für Kopf und Körper verwendet werden können, die Fersenecken für die Ohren und lange Streifen für Beine und Horn.
Gemeinsam mit unserer Tochter schnitt ich die Socken zurecht, nähte die Körperteile zusammen und füllten die Teile mit einer alten Kissenfüllung. Ich nähte alles zusammen und wir drehten Wollreste zu Einhornhaaren. Wir waren ziemlich stolz auf unser selbst genähtes Einhorn und konnten den Kummer über das ausgebliebene Weihnachtsgeschenk vergessen.
Das Horn des Einhorns haben wir mit einer Bügelperlenkette verziert. Die Schweifhaare sind aus gedrehten Wollresten.
Meistens kommt es anders…
Und die Moral von der Geschicht? Oh, ich muss euch enttäuschen. Für’s Leben gelernt haben wir am Ende doch nicht ganz das, was ihr vermuten würdet. Als wir nach Silvester nach Hause kamen, lag einsam unter dem Weihnachtsbaum ein großes Paket. Die Freude war riesengroß! Ob der Weihnachtsmann etwa nicht gewusst hatte, dass wir die Feiertage bei den Großeltern und gar nicht unter unserem eigenen Baum verbringen würden? Ob das Geschenk vielleicht erst vom Schlitten gefallen war? Vielleicht… Möglicherweise haben auch die anderen Großeltern einen Haustür-Schlüssel… Und ein großes Herz… Und einen amazon-Account…
Das selbst genähte Einhorn war ein Vorschlag aus dem Einhorn-Bastelbuch.
Naja. Das Socken-Einhorn ist trotzdem irgendwie cool, auch wenn es jetzt Teil einer Einhorn-Familie ist. Und leicht nachzubasteln. Habt ihr schon einmal Spielzeug selbst gemacht? Mir macht das richtig Spaß! Und unter normalen Umständen schont es auch Ressourcen ;-) Hier könnt ihr ein paar Ideen finden:
Literatur
Deges, Pia (2017): Das Einhorn-Bastelbuch, Frech, ISBN-13: 9783772478017
Ich habe zwei Kuscheltier-Wale für Babys aus Upcycling-Materialien genäht. Der eine hat Knister-Flossen und jede Menge Stoffreste im Bauch. Der andere besteht aus den Hosen des Papas und hat eine Spieluhr im Bauch.
Bei uns im Familien- und Freundeskreis herrscht Babyboom. Erstgeborene, Zweitgeborene, Drittgeborene … als die Oktoberkinder kamen, ist mir dieser süße kleine Wal bei @upcycling_by_lisl auf Instagram über den Weg gelaufen. Und ich habe mich sofort verliebt! Ich musste das Schnittmuster unbedingt ausprobieren. Man kann wirklich oft Spielsachen selbst machen und so die Menge der gekauften Dinge reduzieren. Hier seht ihr ein paar Beispiele für upgecycelte Spielsachen:
Upcycling Kuscheltier-Wal
Die erste Herausforderung bestand darin, dass das Schnittmuster online gar nicht mehr verfügbar war. Es gab nur noch pixelige Fotos davon auf Google zu finden. Ich habe das pixelige Foto noch größer skaliert und ausgedruckt. Es war dann zwar total unscharf, aber die Konturen konnte ich trotzdem ausschneiden.
In die Walflossen ist Knisterpapier eingenäht. Wenn man die Flosse bewegt, hört man das Geräusch.
Für den ersten Wal konnte ich ein paar kleine Jeansreste verwenden. Gut, dass ich wirklich fast alles aufhebe! Der gestreifte Bauch ist aus einer alten Schlafanzughose. Im Papiermüll hatte ich noch Trägerpapier vom Vliesofix vom letzten Projekt. Das war das Raketen Shirt aus dem Beitrag „Upcycling-Langarmshirt mit Weltall-Applikation„. Nachdem man das Vliesofix auf die eine Stofflage aufgebügelt hat, zieht man das Papier ab und bügelt es noch auf den anderen Stoff. Das Trägerpapier ist Müll, knistert aber sehr schön. Ich habe es einfach zwischen die beiden Stofflagen für die Flossen eingenäht.
Die Augen sind mit Wolle aufgestickt. Auf einer Seite ist das Auge geöffnet, auf der anderen Seite geschlossen.
Die Augen habe ich aufgestickt. Auf der einen Seite ist der Wal wach, auf der anderen Seite schläft er.
Zero Waste Upcycling
Für die Außenhaut des Wals habe ich zwei Hosen verwendet. Für das Innenleben habe ich kleine Stoffschipsel aus dem Stoffmüll geschnitten.
Dann hatte ich eine Idee. Was, wenn man wirklich noch die letzten Stoffreste verwenden könnte? Wäre das nicht das perfekte Zero Waste Upcycling? Mein Stoffmüll gab da so einiges her. Ich habe mehrere Jersey-Reste in kleine Fetzen geschnitten und so den Bauch des Wals gefüllt. Fazit: das Stoffreste-Füllmaterial eignet sich gut zum Ausstopfen, ist aber nicht so weich wie Füllwatte. In Zukunft würde ich es eher für Deko-Wale verwenden, die man irgendwo hinstellen möchte. Eher nicht für Kuscheltiere für Babys.
Upcycling Spieluhr-Wal
Das zweite Projekte war für unseren Neffen. Vom Papa hatte ich zwei zerrissene Hosen bekommen. Die habe ich hier verwendet und für den kleinen Sohn die Spieluhr genäht. Irgendwie cool, wenn man die alten Sachen zurückbekommt, aber ganz anders, oder?
Beim zweiten Wal habe ich einen Reißverschluss eingenäht und eine Spieluhr daraus gemacht.
Der zweite Wal war ein kleines bisschen komplizierter. Tatsächlich hatten wir ein Spielwerk für eine Spieluhr übrig. Dafür habe ich das Schnittmuster an diversen Stellen verändert. Ich habe den oberen Teil in zwei Teile geschnitten, damit ich dazwischen die Aufhängung für die Spieluhr einnähen kann. Aus der alten Hose habe ich auch den Reißverschluss herausgetrennt. Ich habe dann den Reißverschluss mit der Fenstertechnik in den Bauch des Wals eingenäht.
Die Innentasche ist ebenfalls mit Stoff verkleidet und am Kopf hat die Spieluhr eine Aufhängung. Dafür habe ich das obere Stück des Schnittmusters geteilt.
Innen hat er ein Täschchen, indem die Spieluhr liegt. Man kann das Spielwerk so jederzeit austauschen oder zum Waschen herausnehmen. Außerdem praktisch: die Wendeöffnung ist in diesem Innentäschchen, sodass man sie außen wirklich gar nicht sieht. Damit er weicher ist und die Spieluhr insgesamt nicht so schwer ist, wenn man sie aufhängen möchte, habe ich hier richtige Füllwatte verwendet. Die hatte ich noch in meinem geerbten Fundus.
Hier findet ihr noch weitere Ideen, was ihr aus Stoffresten machen könnt:
Ich habe in wenigen Schritten eine kaputte Kinderhose zu einer Shorts gekürzt. Damit es besonders ordentlich aussieht, habe ich den Saum innen mit einem farblich passenden Jersey-Streifen umgenäht. Warum das bei nicht dehnbaren Hosen sinnvoll ist, lest ihr hier in diesem Beitrag.
Sobald man nähen kann, liegt auch immer ein Reparaturstapel neben der Nähmaschine. Wer nachhaltig mit seinem Kleiderschrank umgeht, wirft Stücke mit kleinen Löchern oder anderen kaputten Stellen natürlich nicht gleich weg. Der Reparaturstapel kann in der Kreativität aber auch sehr hinderlich sein. Während man eigentlich hunderte Ideen für neue Sachen hat, wird man von seinem Reparaturstapel immer wieder ermahnt, doch erstmal die kleinen To Do’s zu erledigen. Ich versuche daher immer, ein oder zwei Reparaturen mitzumachen, wenn ich sowieso nähe. Dann wird der Stapel nicht zu groß und ich habe am gleichen Abend etwas Neues geschafft und den Stapel abgearbeitet. Die Shorts brauchen wir zwar erst im nächsten Sommer – aber was weg ist, ist weg.
Dehnbare Hosen lassen sich leicht durch Abschneiden und Umnähen kürzen. Für diesen einfachen Upcycling-Hack braucht ihr noch nicht einmal eine Nähmaschine. Wie das geht, könnt ihr ihm Beitrag „Upcycling Hacks für kaputte Kinderkleidung“ nachlesen. Bei nicht dehnbaren Stoffen wie Jeans oder Sweat geht das aber nicht so einfach. Warum? Weil die Hosen nach unten hin schmaler werden. Beim Umschlagen nach oben ist der innere Ring dann zu schmal, um ihn sauber anzunähen.
Der Jersey-Streifen wird am abgeschnittenen Ende angenäht, dann doppelt umgeschlagen und von innen knappkantig abgesteppt.
Eine ordentliche Lösung für dieses Problem ist der sogenannte „falsche Saum“. Man kann so einen Saum auch verwenden, wenn der Stoff nicht mehr für einen schönen Saum ausreicht. In meinem Fall hat der falsche Saum den Vorteil, dass er der Form der Hose folgt, weil er dehnbar ist. Er wird unten an die Hose angenäht und umgeschlagen. Beim Absteppen kann der Stoff etwas gedehnt werden, so dass er rundherum schön anliegt.
Die kurze Hose ist fertig für den nächsten Sommer.
Wenn ihr eure Hosen gar nicht so gerne kürzen möchtet, findet ihr alternativ hier auch schon viele Ideen, um Hosen stylisch zu flicken:
Ich habe einen zu kurzen Strickpullover verlängert, indem ich eine Borte dran gehäkelt habe. Und weil’s so schön war, habe ich gleich noch ein paar Stickereien am Saum und an der Schulter ergänzt. Jetzt ist der Pullover nicht nur wieder richtig lang, sondern auch noch schöner als vorher.
Manchmal werde ich gefragt, ob ich eigentlich jede Woche nähe. Im Schnitt würde ich sagen, ja. Es gibt aber Wochen, da nähe ich fast jeden Abend. Und dann wieder wochenlang gar nicht. Ich poste also regelmäßig freitags hier etwas, obwohl ich die Teile nicht regelmäßig produziere. Außerdem habe ich auch schon Upcycling betrieben, bevor ich den Blog hatte. Der Pullover, um den es heute geht, ist im Winter 2020 entstanden. Es war eines meiner ersten Projekte, als ich noch nicht einmal eine Nähmaschine hatte. Das war noch vor Corona! (Für mich ist „vor Corona / nach Corona“ ein bisschen eine historische Zeitenwende, wie für andere v. Chr. / n. Chr. :-D)
Das Gute am Häkeln: Man kann es überall mit hinnehmen! Hier hatte ich das Projekt im Skiurlaub dabei.
Jedenfalls war der Pulli zu kurz, aber schön weich. Auf Häkeln hatte ich mehr Lust als auf Stricken, da wusste ich auch eher noch wie es geht. Ich kaufte ein paar Wollknäuel und los ging’s. Das mit der richtigen Breite war so eine Sache. Ich kann euch da leider keinen Tipp geben, weil ich selber am Ende noch mal 2cm seitwärts dran gehäkelt habe. Was ich mit großer Sicherheit weiß, ist, dass die Gesamtlänge des Häkelprodukts immer komplett anders ist als die erste Reihe der Luftmaschen. Was es schwierig macht, das ganze von Anfang an richtig zu berechnen. (Auf eine Maschenprobe hatte ich verzichtet, weil das bei der Breite so lange dauert. Ja, ja. Ich hatte euch ja vor zwei Wochen im Beitrag „Upcycling-Langarmshirt mit Weltall-Applikation“ schon geschrieben, dass ich eher so ein 80/20 Mensch bin ;-)
Mit den Punkten gefällt mir der Pulli gleich noch viel besser als vorher.
Als ich die ersten zwei Reihen gehäkelt hatte und mit der Länge einigermaßen zufrieden war (beim zweiten Anlauf), fand ich, das Ganze brauchte noch ein bisschen Pepp. Also habe ich herum gegoogelt und dieses lustige Punktemuster gefunden. Sieht ja gleich viel besser aus! Als ich fertig war, Länge und Breite stimmten und ich ein paar Wollnadeln gekauft hatte, konnte ich das ganze auch an den Pullover dran nähen. Dann habe ich die Punkte aufgegriffen und noch einzelne auf den Pullover drauf gestickt. Das war wirklich eine schöne Tätigkeit für zwischendurch. Ich hatte den Pulli sogar mit im Skiurlaub und habe da immer mal Punkte gestickt.
Teile zu verlängern ist eine von vielen tollen Upcycling-Techniken. Mehr Varianten könnt ihr hier auf der Seite „Oberteile verlängern“ sehen. Und hier findet ihr weitere Blogbeiträge mit ein paar Ideen zum Verlängern:
Jetzt muss ich euch nur noch verraten, warum ich diesen Pullover gerade jetzt poste, wo er doch schon fast zwei Jahre alt ist. Inga von needforneedles.de macht gerade eine Linkparty zum Thema „Sewunperfect“. Da geht es darum, wie man Pullis & Longsleeves verbessern kann, die man nicht mehr anzieht. Wenn ihr also noch mehr Ideen sucht, schaut doch mal bei der Linkparty vorbei!
Auf Instagram zeige ich euch den Pullover als Collage, sozusagen alles auf einen Blick. Wenn ihr up-tp-date bleiben wollt, könnt ihr micht dort auch abonnieren: upcyclingfamily
Ich habe für’s Klettern und Bouldern einen Chalkbag genäht. Das ist die Tasche, in der man beim Klettern das Magnesia dabei hat, um an den Griffen nicht abzurutschen. Es ist aber nicht einfach nur ein Chalkbag. Er hat außerdem eine Handytasche, eine Schlüsseltasche und ein Maskenfach. Weil ich witzige Chalkbags cool finde und bisher nur einen ganz langweiligen hatte, habe ich diesen passend zu Halloween im Kürbis-Fledermaus-Halloween-Look genäht.
Eigentlich wollte ich einfach nur üben, einen Reißverschluss zu nähen. Naja, einfach nur irgendwas zu üben war noch nie mein Ding. Meine Mama kann das bestätigen, die jahrelang wollte, dass ich einfach nur Klavier übe. Bei mir kommt ja praktisch und kreativ immer zusammen. Beim Bouldern war mir schon öfters aufgefallen, dass es doof ist, wenn man keinen Ort für sein Handy hat, während man klettert. Der Reißverschluss, den ich probenähen wollte, stammte von der orangenen Hose. Der Hosenstoff eignete sich gut als Material für den Chalkbag. Und dann war in meinem Kopf eigentlich auch schon alles klar.
Schnittmuster selbst designen
Ich habe das Schnittmuster für den Chalkbag selbst entworfen. Normalerweise sind Chalkbags entweder zylinderförmig oder quaderförmig. Ich habe hier aber die Anforderungen, die ich hatte, zusammengeführt und den Chalkbag ansonsten möglichst klein und oben eng zulaufend gestaltet. Das führte zu dieser Form. Auf einer Seite passt das Handy genau in die Reißverschlusstasche und auf der anderen Seite passt die Maske genau in die Einschubtasche. Der Chalkbag ist zweilagig mit schwarzem Jeansstoff innen und dem orangefarbenen Sporthosenstoff außen. Außerdem habe ich eine sehr alte weiße Sporthose für das Innenfutter der Seitentaschen und den Tunnelzug oben verwendet. Praktischerweise habe ich hier die Bundteile der alten Hose mit den Ösen wiederverwendet und musste keine Ösen selbst anbringen. An der Seite des Chalkbags befindet sich außerdem noch ein kleines weiteres Reißverschlussfach für Geld, Autoschlüssel oder die Kletterkarte. Hier habe ich eine Hosentasche der orangenen Hose wiederverwendet, samt Reißverschluss. Wenn ich ganz basic unterwegs bin, kann ich also einfach meine Kletterschuhe, meine Wasserflasche und den Chalkbag schnappen und habe alles Wichtige dabei.
Ganz anders als ein herkömmlicher Chalkbag hat dieser diverse kleine Fächer, in denen alle wichtigen Wertsachen verstaut werden können.
Maskenfach mit Kürbis-Bild
Und jetzt fragt mich bitte nicht, wann, wie und warum ich auf die Halloween-Version gekommen bin. Ich kann mich einfach nicht erinnern. In meinem Kopf sah der Chalkbag schon immer aus wie ein Kürbis. Hierfür habe ich an der Maskentasche den schwarzen Jeansstoff und den orangefarbenen Stoff aufeinander genäht und dann wie beim Kürbisschnitzen Augen, Nase und Mund aufgemalt. Dann habe ich meine Schneidematte zwischen die Lagen gelegt und mit dem Rollschneider die Elemente von der Mitte heraus eingeschnitten. Dann habe ich sie nach innen geknickt und umgebügelt. Als letztes habe ich die so entstandenen Löcher festgenäht. Als ich die Vorderseite der Tasche mit dem Rückteil vernäht habe, ist mir aufgefallen, dass die Maskentasche relativ weit aufklafft. Das ist in der staubigen Kletterhalle natürlich blöd, wenn man eine medizinische Maske ordentlich verstauen möchte. Daher habe ich noch das obere Teil ergänzt, das wie ein Kürbisdeckel aussieht. Am Ende war das zwar eine Notlösung, aber es sieht trotzdem aus wie ein Feature.
Für die aktuelle Maskensaison bestens geeignet: ein Chalkbag für’s Klettern mit Maskentasche. Beim Klettern setzt man sie ab, danach wieder auf.
Taschen-Details
Ich habe zwischendurch noch ein bisschen rumgegoogelt, welche Elemente für einen Chalkback unerlässlich sind. Der Kordelzug oben ist klar. Chalkbags haben aber außerdem noch Griffe, an den man sie gut hochheben kann, Schlaufen, an denen man sie am Klettergurt mit einem Karabinerhaken festmachen kann und einen steifen Rand oben, der dafür sorgt, dass die Tasche nicht einfällt und man immer einen guten Zugriff auf das Chalk in der Tasche hat, wenn man klettert. Alle diese Elemente habe ich dann in meinen Chalkbag auch eingebaut.
Der Kordelzug ist eine Kombination verschiedener Kurzwaren und Details der Hosen. Wenn man bouldert, kann man den Kordelzugteil sogar ganz umschlagen, so dass möglichst wenig Chalk im oberen Rand hängen bleibt.
Fledermaus-Applikation
Jedenfalls sind mir beim rumgoogeln die Chalkbags von „bergfreunde.de“ aufgefallen, die eine Fledermaus drauf haben. Und die Idee war natürlich ein Treffer ins Schwarze! Denn für meine Rückseite hatte ich eigentlich keine Applikation geplant, aber so eine witzige Fledermaus, die auch noch auf dem Kopf hängt und so irgendwie voll gut zum Klettern passt, wo man auch manchmal über Kopf hängt – das fand ich natürlich megamäßig genial. Zumal es so perfekt zum Halloween-Thema passte. Die Fledermaus-Applikation habe ich ebenfalls aus dem Jeansstoff und dem weißen Sporthosenstoff gemacht. Ich habe sie zuerst aufgenäht, bevor ich die ganze Geschichte mit dem Reißverschluss umgesetzt habe.
Kleine Fehler passieren immer
Wie ich den Reißverschluss angebracht habe, breite ich hier jetzt nicht aus. Da gibt es ja Quadrillionen von Internetseiten, die erklären, wie man sowas macht. Leider habe ich bei dem orangefarbenen Teil die Nahtzugabe vergessen. Jeder, der näht, kennt diese Fehler. Das ist einfach nur zum Haare raufen. In diesem Fall hatte ich nicht groß eine Chance, das zu verbergen, weil der Beutel nun mal so groß werden sollte wie geplant, sonst würden ja das Handy und die Maske nicht reinpassen. Also habe ich kurzerhand noch ein Stück Stoff drumherum genäht. Ich habe insofern aus der Not eine Tugend gemacht, indem ich gleich an die Stelle noch die Fledermausfüßchen aka Karabinerschlaufen eingenäht habe.
An den Schlaufen kann der Chalkbag mit Karabiner am Klettergurt festgemacht werden. In dem Fall würde ich das Handy aber woanders hintun. Sonst wäre der Chalkbag zu schwer.
Alles kommt zusammen
Dann habe ich den Innenbeutel zusammengenäht und den Außenbeutel samt Halteschlaufe zusammengenäht. Aus einem Stück orangefarbenem Stoff, dem Tunnelzug von der weißen Hose, einem Band von der orangenen Hose und einem alten schwarzen Stopper aus meinem Fundus wurde der oberere Teil. Ich habe zunächst Innenbeutel, Außenbeutel und oberes Teil zusammengenäht. Dann habe ich aus einem schwarzen Streifen noch einen steifen Saumumschlag angenäht – erst von innen, dann umgeschlagen und noch mal von außen.
Den Praxistest hat der selbst genähte Chalkbag auch schon bestanden!
Taschen habe ich jetzt schon öfter genäht, aber keine hatte bisher so viele Details wie diese. Wenn ihr euch von den einfacheren Designs inspirieren lassen möchtet, schaut doch mal hier:
Freut ihr euch auch so, wenn ihr aus alten Stoffen etwas genäht habt, das aussieht wie neu? Mit einer coolen Applikation bringt ihr Pepp in eure Upcycling-Projekte. Ich habe aus einem abgelegten T-Shirt und vielen Stoffresten ein Langarmshirt in Größe 110 genäht. Das Schnittmuster ist das Freebook „Immergrün“ von Firlefanz. Die Applikation habe ich zusammen mit den Kindern selbst designt.
Wenn ihr Ideen für tolle individuelle Applikationen aus Stoffresten sucht, dann schaut doch einmal auf dieser Seite vorbei:
Ich war inspiriert von einer Cosmos-Kampagne von Kokodolores Patterns. Schaut doch mal auf der Website vorbei, hier gibt es auch viele Freebooks. Die Teilnehmer nähen eine ganze Kinder-Kollektion, aber das war für mich in diesem Monat nicht drin. Die Idee mit der Rakete ging mir aber nicht mehr aus dem Kopf. Außerdem wollte ich mal wieder ein „richtiges“ Schnittmuster nähen, nachdem ich in letzter Zeit so viel repariert und verändert hatte. Und noch dazu passte es zu dieser Hose aus dem Beitrag „Coole Kinder-Jogginghose aus Hoodie nähen“, die ich schon einmal genäht hatte, was es dann zumindest zu einem Outfit, wenn auch nicht ganz zu einer ganzen Kollektion macht.
Das Langarmshirt passt zu der Jogginghose, die ich im ersten Halbjahr genäht habe. Die Stoffreste hatte ich aufgehoben und konnte sie nun in der Applikation verwenden.
Ein Nachteil beim Upcycling, wenn man so will, ist dass man nicht immer schön gemusterte Stoffe zur Verfügung hat. Man muss ja mit dem leben, was man selbst oder andere nicht mehr haben wollen. Ich achte bei diesen Teilen insbesondere auf die Stoffqualität. Sonst kann es passieren, dass die Stoffe schnell wieder reißen. Hier habe ich schon so einige Erfahrungen gemacht, zum Beispiel bei diesem Rock den ich im Beitrag „We Rock – Doppelt genäht hält besser“ gleich zwei Mal nähen musste oder bei dieser Sporthose, über die ich auf Instagram ein Story Highlight zum Thema „Embrace Imperfection“ geschrieben habe, weil sie gleich nach dem ersten Tragen gerissen ist.
Das dunkelblaue T-Shirt hatte einen guten festeren Baumwollstoff und war nur selten getragen. Es gehörte dem Papa und war schon länger auf dem Dachboden bei den Großeltern gewesen. Außerdem war es perfekt, weil es ziemlich genau für ein Langarmshirt in Größe 110 reichte. Das fand ich dann zufällig heraus. Ich habe zuerst alle Teile ausgeschnitten und dann vor dem Zusammennähen die Applikation angebracht. Mit dem gleiche Schnittmuster kann man übrigens auch ein T-Shirt nähen, das habe ich bei diesem Beitrag „Ein Ucycling-Patchwork-T-Shirt nähen“ gemacht.
Ich habe die Applikationen vorgezeichnet. Sie dienten gleichzeitg aus Ausmalbild und als Vorlage für die einzelnen Stoffstücke. Ich habe sie mit Vliesofix abgepaust und so die einzelnen Formen auf die Stoffe aufgebügelt.
Die Rakete habe ich auf Papier vorgezeichnet, die Kinder durften sie ausmalen. Ich habe die einzelnen Teile mit Vliesofix-Papier abgepaust und mit dem Bügeleisen auf die verschieden farbigen Stoffreste übertragen. Nach dem Ausschneiden entlang der aufgezeichneten Linien habe ich sie auf den dunkelblauen Stoff aufgebügelt und mit einem engen Zickzack-Stich in den entsprechenden Farben appliziert. Applikationen sind ein schöner Weg, mit „langweiligen“ Stoffen etwas Pepp in die Upcyling-Projekte zu bringen. Allerdings braucht so eine Applikation mit diesem Stil richtig viel Garn. Orange und hellgrau sind komplett leer geworden, ich musste sogar etwas tricksen und den Unterfaden am Ende in einer anderen Farbe nähen, damit es reicht. Das ist auch der Grund, warum das Garn am Ring des Saturn rot ist und nicht orange. Aber das wäre euch gar nicht aufgefallen, stimmt’s?
Der Saturn ist mit einem engen Zickzackstich abgesteppt. Die Ärmel haben jeweils einen orange-farbenen und einen grauen Streifen.
Dann habe ich alles zusammengenäht. Die Streifen an den Armen waren eine spontane Idee, weil ich aufgrund des verfügbaren Ausgangsstoffes ohnehin eine Naht am Ärmel haben musste. Für mich ist das ein richtig cooler Teil des Upcyclings, dass man oft noch im Prozess durch die Limitierung der verfügbaren Stoffe Ideen bekommt, die das Ergebnis noch besser und kreativer machen.
Hier könnt ihr ein paar Beiträge sehen, bei denen ich aus der Not eine Tugend gemacht habe:
Ich bin ein 80-20-Mensch. Schnell und effizient, aber nicht immer so genau. Im Leben hat mich das schon weit gebracht. Beim Nähen ist das eher hinderlich. Über das letzte Jahr habe ich erfahren, welchen Wert es hat, genau zu arbeiten. Ich habe mir also extra Mühe gegeben. Ich habe die Fadenspannung an der Overlock komplett neu eingestellt. Ich habe genau genäht und bei den Stellen mit mehreren Lagen manuell das Handrad bedient. Ich habe sogar nach der Anleitung von Isabell auf Instagram (@re_sew_able) einen „Streberstreifen“ in Nacken eingenäht. Qualitativ ist dieser Pulli wohl das Beste, das ich je genäht habe. Am Ende sah das Langarmshirt perfekt aus, nur vielleicht ein wenig eng? Die Anprobe am nächsten Morgen bewies das Gegenteil: passt perfekt, mit Luft zum Wachsen. Galaktisch genial! Den Saum habe ich noch angebracht und dann musste auch schon alles fotografiert werden. Wegen der #cosmoscrew Instagram Challenge in dieser Woche. Ihr wisst Bescheid ;-)
Rechts seht ihr die Rakete, links den Nackenausschnitt mit dem „Streberstreifen“. Sieht richtig professionell aus.
Hier findet ihr alle Projekte, die ich wegen oder inspiriert durch Instagram genäht habe:
Lustigerweise sind meine Herzensprojekte gar nicht immer die, die bei meinen Freunden und auf Instagram am besten ankommen. Sondern die, bei denen ich besonders schlau alte Schnitte kombinieren, selbst den letzten Rest noch verwenden und einen Lieben glücklich machen kann. So wie diese Hose. Ich habe eine alte geliebte Hose gleichzeitig geflickt, verlängert und verbessert. Auf einen weiteren Winter und viele goldene Sterne!
Die Kuschelhose, wie sie genannt wurde, war schon die letzten zwei Jahre äußerst beliebt. Sie war aber schon immer ein bisschen weit und tief geschnitten. Jetzt war sie noch dazu zu kurz und an den Knien hinüber. Eigentlich reif für die Tonne – aber das konnte ich bei dieser Hose nicht übers Herz bringen. Als ich eines abends so beim Yin Yoga war (da muss man immer zwei Minuten eine Position halten und hat viel Zeit zum Nachdenken), kam mir die Idee mit dem Upsizing samt Stickerei. Beim Wühlen in der Materialkiste fand ich dann sogar eine andere dunkelblaue geflickte Kuschelleggings, für die es bisher auch nur den Plan mit der „Ablage P“ gegeben hatte. Perfekt!
Upcycling ist eine tolle Art, Kleidung vor der Mülltonne zu bewahren. Die Projekte, bei denen bei mir besonders wenig Stoffreste übrige geblieben sind, findet ihr hier:
Wusstet ihr, dass Kindergartenkinder fast nur in die Länge und fast gar nicht in die Breite wachsen? Der durchschnittliche BMI ist bei 4 bis 6 Jährigen am niedrigsten im ganzen Leben. Daraus folgt: Hosen und Shirts werden reihenweise zu kurz, aber selten zu eng. Ich habe schon öfters Hosen für unsere Kinder verlängert, zum Beispiel hier: „Flicken 2.0 oder aus 2 mach 1„. Da meistens auch die Knie kaputt sind, setze ich dafür ein Teil in der Mitte jedes Beines ein. Dabei gehe ich so vor:
Hose am Innenbein auftrennen
Dreieckiges Stück herausschneiden (oben 60° zur Naht, unten waagerecht oder auch ein bisschen schräg)
Dieses Stück auf den neuen Stoff legen und mit dem Schneiderlineal über die volle Breite ca. 10cm dazu rechnen (3cm für die enstehenden Nahtzugaben + Länge, die man der Hose ergänzen möchte, hier 7cm)
Oberes Hosenteil mit den neuen Stücken zusammennähen und absteppen
Untere Hosenteile annähen und absteppen
Hose am Innenbein wieder zusammennähen
Wir hatten schon öfter mal das Problem, dass Hosen etwas knapp sitzen, insbesondere bei einer bestimmten Marke aus den USA. Das war auch schon bei dieser Hose der Fall, bei der ich Bauch- und Beinbündchen mit Hilfe einer alten Leggings erneuert habe: „Bündchen an Kinderhose tauschen„. Daher habe ich den Bund abgeschnitten und den Bund der anderen Leggings angenäht, plus wieder 5cm extra Stoff für mehr Länge. Das ganze auch abgesteppt, sieht es in der Summe wirklich gut und fast wie gewollt aus.
Die Hose hat neue Einsätze am Knie und einen neuen Bund bekommen. Jetzt passt sie wieder bzw. besser als vorher.
Firlefanz und Stickerei
Ich war motiviert, die Hose möglichst schick aussehen zu lassen. Daher sollte sie an den neuen Stoffstücken auch goldene Sternchen bekommen. Ich hatte kein Garn, das farblich genau passte. Aber wenn man gelb und hellbraun kombinierte, sah es von weitem aus wie gold. Ich habe kleine Sterne und Sternschnuppen aufgestickt. Die Große durfte beim Design mitentscheiden. Weil ich dann noch etwas Stoff übrig hatte, habe ich zu guter letzt noch ein passendes Haargummi genäht.
Stickereien wie diese Sterne mache ich gerne mal unterwegs, zum Beispiel im Auto.
Zero Waste Design
Jetzt war von den beiden Hosen wirklich fast alles verarbeitet. Ich habe mir mal den Spaß gemacht, den Rest zu wiegen: 38,9g. Davon habe ich die letzten Fetzen weggeschmissen und das übrige Gummi aufgehoben.
Aus den beiden Hosen sind eine neue passende Hose, ein Haargummi und ein 38,9g Rest geworden.
Ich kann dieses Gefühl, dass ich beim Upcycling habe, gar nicht erklären. Kennt ihr das, wenn ihr euch mal so richtig effizient oder gewieft vorkommt? Diese beiden Hosen wären einfach in jedem anderen Haushalt in den Müll gewandert. Ohne mit der Wimper zu zucken. Und ich meine das nicht als Vorwurf. Das ist völlig normal. Kaputt, zu klein, getragen, will keiner mehr haben, kauft man eh für ein paar Euro neu. Bloß weg mit dem alten Zeug. Aber ich habe aus dem “Müll” noch etwas gemacht. Das “Müllprodukt” sitzt sogar besser, als die beiden Hosen vorher jeweils gesessen haben. Man sieht vielleicht schon, dass da etwas selbst gemacht wurde. Aber im Großen und Ganzen fällt die Hose im Kindergarten-Alltag nicht auf. Wenn sich alles so zusammenfügt, für null Euro, wenn man dadurch noch ein paar neue Käufe pro Saison spart, das finde ich schon irgendwie klasse. Ich denke, dieses Gefühl ist der wahre Grund, warum ich diesen Blog schreibe.