Wenn du Altkleider upcycelst, hast du oft bei den Ausgangsstoffen nicht genug Stoffbreite für ein neues Schnittmuster. Eine Lösung für dieses Problem, die deine Nähprojekte noch dazu oft schicker und pfiffiger macht, ist Nähen im bzw. Blockstreifen-Stil. Ich erkläre dir hier, wie du ein Schnittmuster gemäß deiner verfügbaren Stoffe anpassen kannst, um ein neues Kleidungsstück im Color-Blocking-Look zu nähen. Als Beispiel verwende ich einen Pullover, du kannst diese Technik aber bei jedem beliebigen Schnittmuster anwenden.
- Das brauchst du
- Passende Stoffe auswählen
- Schöne Partien behalten
- Schnittmuster teilen
- Stoffe ausschneiden
- Stoffarten mixen
- Blockstreifen-Teile zusammenfügen

Das brauchst du
Für ein Kleidungsstück im Color-Blocking-Stil benötigst du
- Altkleider
- Ein Schnittmuster
- Lineal
- Schere und idealerweise Rollschneider
- Nähmaschine und passendes Garn
Passende Stoffe auswählen
Grundsätzlich kannst du alle Schnittmuster teilen, auch wenn du nur einen einzigen Stoff zur Verfügung hast. Schön sieht es natürlich aus, wenn du mehrere verschiedene Stoffe hast, die zusammenpassen. Am einfachsten ist es, wenn die Stoffe gleichartig sind, z.B. Sweat- oder Jersey-Stoffe. Du kannst aber auch verschieden dicke und verschieden elastische Stoffe kombinieren. Was du dabei beachten solltest, erkläre ich dir unten.

Schöne Partien behalten
Um aus alten Kleidungsstücke ein neues zu nähen, zerschneidest du die alten oder trennst sie an den Nähten auf, je nachdem, wie viel Stoff du für den neuen Schnitt benötigst. Du kannst aber auch ganze Teile beibehalten, wenn sie dir gefallen und sich gut im neuen Schnitt anwenden lassen. Bei dem Pulli, den ich dir hier beispielhaft zeige, habe ich die Ärmel beibehalten. Ich habe sie nur als Dreiviertelärmel gekürzt und am oberen Ende als Puffärmel gerafft.

Schnittmuster teilen
Um die Patchwork-Teile zu erhalten, teilst du dein Schnittmuster mit geraden Linien. Achte dabei darauf, dass du deine Ausgangsstoffe möglichst gut ausnutzst. Ich habe bei dem Pulli zum Beispiel darauf geachtet, dass ich möglichst viel Stoff vom Schal verwende. Außerdem wollte ich den Print und die Kängurutaschen der Vorderseite nicht verwenden. Dafür habe ich den Rückenteil maximal ausgenutzt und die beiden großen schrägen Teile für Vorder- und Rückseite des neuen Pullis ausgeschnitten.

Stoffe ausschneiden
Wenn du das Schnittmuster zerschnitten hast, kannst du die Einzelteile auf die Stoffe aufzeichnen und ausschneiden. Vergiss dabei die Nahtzugabe nicht! Da alle eingefügten Teilungslinien gerade sind, kannst du sie easy mit dem Rollschneider und einem Lineal ausschneiden, indem du ca. 0,7-1,0 cm an den Seiten hinzugibst.

Stoffarten mixen
Wenn du dünne und dicke Stoffe mischst, macht es Sinn, den dünnen Stoff doppelt zu legen. Du kannst auch einfach einen beliebigen anderen Stoff unterlegen, den man dann später gar nicht sieht. Ich habe bei den oberen Teilen den sehr dünnen Schal mit einem Teil der Hose gedoppelt. Damit beim Nähen nichts verrutscht, habe ich diese beiden Lagen zuerst knappkantig mit einem Zickzackstich zusammengenäht. Diese Hilfsnaht wurde beim Zusammennähen mit der Overlock wieder abgeschnitten. Wenn du dehnbare und nicht dehnbare Stoffe kombinierst, achte genau auf die Eigenschaften und darauf, dass auch der dehnbare Stoff an der Naht nicht mehr dehnbar sein wird.

Blockstreifen-Teile zusammenfügen
Wenn du alle Teile ausgeschnitten hast, nähst du zuerst die Blockstreifen-Teile zusammen, so dass du auf die Stücke aus dem ursprünglichen Schnittmuster kommst. Dann nähst du das Schnittmuster gemäß der Anleitung zu Ende.

Ein Blockstreifen-Pullover macht in jedem Fall etwas her! Weitere Upcycling Tipps und Tricks findest du übrigens hier. Ich habe über die Gestaltung dieses Sweaters auch einen Blogbeitrag geschrieben, den du hier findest:
Ich habe bereits bei mehrere Upcycling-Projekten die Teilungs-Technik angewendet. Eine Übersicht findest du hier: