Kostüm upcyceln: Kinderkostüm aus einem nicht mehr gebrauchten Outfit machen

Dieses Outfit habe ich vor 20 Jahren getragen 🤭 als ich mit einer ziemlich coolen Turn-Akrobatik-Gruppe an Fasching aufgetreten bin! Das Thema war „Under the Sea“. Jetzt brauchten wir ein Kinderkostüm zum Thema „Ozean“. Die perfekte Gelegenheit also, ein Relikt aus der Faschingskiste zu neuem Leben zu erwecken und gleichzeitig den Kauf eines neuen (billigen…) Kostüms zu vermeiden.

Aufgrund der Historie kann ich mich nicht einmal mehr genau erinnern, wie das Outfit zustande gekommen ist. Ich glaube es war ein iterativer Prozess und meine Detailanalyse hat Folgendes ergeben: Das Innenteil hat jemand genäht, der super nähen konnte. Der Abschluss mit dem gerafften Band ist richtig schön und die Seiten sind ordentlich versäubert. Womöglich hat das eine liebe Tante für die ganze Gruppe übernommen (nicht meine).

Das Außenteil ist nur ein abgeschnittenes Top, das jemand trotz Stretch mit Geradstich umgenäht hat. Wahrscheinlich war das ich das erste Mal an der Nähmaschine… 😂 Ich habe das Ganze erst einmal auseinander getrennt.

Die Raffung möchte ich auf jeden Fall wiederverwenden! Ich kann sie umklappen und nochmal festnähen, dann hält sie auch noch besser.

Die Overlock hat beim Nähen der glatten Stoffe mal wieder herumgezickt. Dicke Lagen und schlüpfrige Stoffe mag sie nicht. Ich habe sie aber wieder einmal mit der Drei-Faden-Naht überlistet. Wie man aussetzende Stiche vermeiden kann und wie das mit der Drei-Faden-Naht funktioniert, erfahrt ihr hier.

Damit das schulterfreie Teil beim Turnen gut hält, habe ich die beiden Tops direkt an der Armöffnung miteinander vernäht und so eine schöne Abschlusskante erhalten. Auf der anderen Seite sind die Seitenteile auch mit einer zusätzlichen Naht verbunden.

Die Generalprobe hat das neue Ozean-Top schon gemeistert! Elemente wiederzuverwenden ist eine der schönsten Techniken beim Upcycling. Nächste Woche gibt es hierzu noch einen eigenen Blogbeitrag!

Das Englische „deconstruct“ beschreibt es perfekt:: „reduce (something) to its constituent parts in order to reinterpret it“ 💙

Die Kombination „dekonstruieren und integrieren“ habe ich übrigens bei Katharina Glas das erste Mal gelesen in ihrem Upcycling-Buch „How to Slay Omas Kleiderschrank“. Ideen und weitere Beispiele für die Wiederverwendung von schönen Bereichen, eine der schönsten Upcycling-Techniken, findet ihr hier: