Stabile Nähte durch Absteppen: so halten die Upcycling-Nähte auch bei gebrauchten Stoffen

Upcycling ist wunderbar, es macht Spaß, es ist günstig und man kommt auf Ideen,  auf die man sonst gar nicht gekommen wäre. Aber das Arbeiten mit alten Stoffen hat oft auch eine Kehrseite: sie reißen schneller und das insbesondere an den neuen Nähten, die man selbst genäht hat. Nach all der Arbeit, die man mit dem Nähen hatte, ist das super ärgerlich! Hier erfahrt ihr, wie ihr Nähte durch Absteppen stabilisiert. 

Stabile Hosen, wie Jeans, sind immer an den Nähten abgesteppt. Schaut mal in eurem Kleiderschrank nach!

Absteppen bedeutet: über eine bereits genähte innenliegende Naht von außen mit der Nähmaschine noch einmal drüber zu nähen. Diese Naht ist am Ende auf dem Kleidungsstück sichtbar. 

Schritt 1: Naht gemäß Schnittmuster nähen

Zuerst wird die Naht unter Einhaltung der Nahtzugabe ganz normal wie im Schnittmuster angegeben genäht. Manche Anleitungen enthalten bereits einen Schritt für das Absteppen, man kann es aber auch bei jeder anderen Naht machen.

Schritt 2: Naht auseinander falten

Dann wird die Naht auseinander gefaltet und bei Bedarf gebügelt. Ihr müsst entscheiden, in welche Richtung die innenliegende Naht gelegt werden soll. Die Stoffteile kommen mit der schönen Seite nach oben unter die Nähmaschine.

Schritt 3: Steppnaht nähen

Auf diesem Bild sind die Nähte auf der dunklen Seite abgesteppt (Jeans). Der graue Stoff (Sweat) ist darunter geklappt.

Dann näht ihr mit der Nähmaschine, meist mit einem Geradstich, entlang der Falte so, dass die Oberseite des Stoffes mit der Nahtzugabe verbunden wird. Bei Overlock-Nähten nähe ich immer nähfüßchenbreit an der Kante entlang. Bei sehr dehnbaren Stoffen kann es Sinn machen, einen Zickzack-Stich oder einen anderen elastischen Stich zu verwenden. Natürlich funktioniert auch eine Zwillingsnadel.

So sieht die Naht von innen aus. Man näht aber mit der äußeren Seite nach oben, damit die Naht schön gerade wird.

Weitere Tipps zur Vermeidung von rissigen Nähten

In diesem Artikel hatte ich euch beschrieben, was man unbedingt beachten sollte, um instabile Nähte zu vermeiden. Lest euch das auch zusätzlich durch!

Beim Upcycling gilt: „better save than sorry“. Das heißt: lieber die Arbeit machen und jede Naht noch einmal absteppen, als danach traurig sein, wenn die Teile nicht lange halten und die Nähte schnell reißen. Nach drei Jahren Upcycling-Erfahrung kann ich euch das einfach nur ans Herz legen. Es heißt nicht umsonst „slow fashion“! Aber dafür halten eure Ergebnisse danach auch lange!

Beispiele

Hier habe ich euch zur Inspiration ein paar Beispiele zusammengestellt bei denen ich die Nähte vorsichtshalber gleich abgesteppt habe. Und jetzt viel Spaß beim Steppen! :-)

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