Upcycling-Bikini für Mädchen aus zwei abgelegten Bikinis nähen

Ich liebe die Herausforderung beim Upcycling! Ein Schnittmuster auf einen Stoff auflegen, das ist ja einfach. Aber wenn es um jeden Zentimeter geht, wenn man erst mit der richtigen Stückelung überhaupt genug Stoff für das neue Projekt zusammen bekommt, wenn das Patchwork dann auch noch zum Feature wird und ein einzigartiges Design daraus resultiert, dann bin ich Feuer und Flamme!

Ich habe fast alles von den beiden Bikinis wiederverwendet und musste dafür den perfekten Schnitt finden. Sogar die Träger habe ich für die Einfassungen wiederverwendet.

Da kann es schon mal passieren, dass ich mehrere Abende nur mit der Planung verbringe. Manchmal kommt mir erst über Nacht oder am nächsten Tag der entscheidende Einfall. Oft reicht nachdenken nicht und ich spiele mit dem Schnittmuster so lange Tetris, bis es passt.

Wie ihr ein verfügbares Schnittmuster durch Teilungen so anpasst, dass es zur eurem Stoff passt, erkläre ich hier:

Manchmal liegen Frustration und Erfolg ziemlich nah beieinander. Und wenn ich dann die für mich perfekte Lösung gefunden habe, wird es wirklich spannend. Dann dürfen keine Fehler passieren. Denn für Fehler ist kein Stoff übrig. Wenn ihr das alles nachvollziehen könnt, dann versteht ihr auch, warum ich manchmal spät abends schlafen gehe und denke: wow! Done! Und dann bin ich einfach nur glücklich :-)

Hochelastische Stoffe näht man am besten mit einer breiten Dreifaden-Overlocknaht. So sind sie auch beim Anziehen maximal dehnbar.

Bei diesem Bikini sind wie immer drei wichtige Umstände zusammengekommen:

  • Wir hatten Bedarf an zusätzlicher Badekleidung
  • Ich hatte zwei Bikinis, die ich aufgrund schlechter Passform selten getragen habe
  • Es gab ein schönes kostenloses Schnittmuster von Kibadoo für einen Kinder-Bikini

Das Schnittmuster ist übrigens nicht mehr online verfügbar. Dank der großartigen Community auf Instagram konnte ich es aber trotzdem bekommen.

DIe Teilung vorne war nicht Teil des Schnittmusters, ich habe sie ergänzt.

Das tolle an meiner Version von dem Bikini ist, dass er doppellagig ist und keine sichtbaren Nähte innen hat. So ist er sehr angenehm zu tragen. Nur am Rücken habe ich den Stoff mit dem Löchermuster einfach verwendet, weil das einen raffinierten Effekt ergibt.

Auch innen hat der Bikini keine sichtbaren Nähte. Das trägt sich toll und sieht sehr gut aus.

Die Schnüre habe ich alle aufgetrennt und für die Träger und Einfassungen verwendet. Das war ganz schön viel Arbeit. Aber dafür waren sie schon vorgefaltet und mussten nicht gebügelt werden ;-) Beinausschnitte nähen geht mir immernoch nicht besonders leicht von der Hand, obwohl ich es bei den verschiedenen Sportteilen jetzt schon öfter gemacht habe:

Zwischendurch gab es eine Anprobe. Ich passe die Größe und Passform immer munter während des Arbeitens an, weil ich glaube, dass ich es besser weiß :-D. Allerdings bleibt dabei immer die Furcht, dass es am Ende nicht richtig passt. Tat es aber. Juhuuu! Die Große war seeehr begeistert. Also noch Einfassungen und Träger dran und fertig war der neue Bikini. #nähenistwiezaubernkönnen

Über die Arbeitszeit spreche ich jetzt mal nicht, aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Da kann der Sommerurlaub kommen!