Wenn man etwas Neues macht, dann lernt man auch immer etwas dazu. Wenn man das Neue dann zum zweiten Mal macht, lernt man noch mal etwas. Und irgendwann perfektioniert man das Ganze. So ist das auch bei unseren kaputten Kinderhosen. Ich habe eine Leggings, die an den Knien kaputt war, geflickt, stabilisiert und gleichzeitig verlängert. Mit dieser Methode sieht die Hose nicht nur schicker aus, sie hält auch gleich noch eine Saison länger.
Wenn ich das letzte halbe Jahr Revue passieren lasse, kann ich sagen, dass ich alle ein bis zwei Wochen eine neue Kinderhose mit Löcher an den Knien auf meinem Nähtisch liegen hatte. Das ist wirklich eine ganze Menge und ich frage mich dann immer, ob andere Familien dieses Problem nicht haben (der Anteil an gebrauchten Hosen an unserem Kinderkleiderschrank ist sehr hoch und damit kann das zu tun haben) oder, falls doch, was sie eigentlich machen, wenn sie nicht nähen können?!
Bei mir nehmen diese Hosen verschiedene Richtungen:
- Hose kürzen als kurze Sommerhose
- Hose flicken (ggf. plus Verlängern)
- Stofflager für das Flicken von anderen Hosen
- Babyhose aus dem Stoff nähen (dafür braucht man nur den Teil oberhalb der kaputten Knie)
- Andere lustige Verwendungszwecke wie zum Beispiel diese Flaschenummantelung*
* Flaschenummantelung auf Instagram
In den allermeisten Fällen flicke ich die Hose allerdings, weil wir ja auch weiterhin Hosen im Kleiderschrank brauchen. Die anderen drei Optionen kommen dann ins Spiel, wenn die geflickte Hose wiederum Löcher bekommt. Denn irgendwann ist es auch mal gut ;-)
Meine Learnings habe ich alle in diese Leggings einfließen lassen. Ich habe die Hosenbeine in der Mitte durchgeschnitten, nach oben und unten am Innenbein jeweils ein Stück aufgetrennt und die löchrigen Teile großzügig weggeschnitten.

Beim Upcycling bin ich auf die verfügbaren Stoffe angewiesen und hole das bestmögliche aus ihnen heraus. In diesem Fall hatte ich keinen passenden dunkelblauen Thermo-Leggingsstoff zur Verfügung. Ich hatte aber einen passenden Stoff in einer anderen Farbe und einen dunkelblauen Stoff in einer passenden Farbe. Der graue Stoff alleine hätte nicht gut zu der Hose gepasst. Der dunkelblaue Stoff wäre zu dünn gewesen und schnell wieder gerissen.

Die Einsätze bestehen aus zwei Lagen: der dünne dunkelblaue Stoff liegt außen und die Vorderseite der Beine ist hinten mit dem Leggingsstoff verstärkt. Dadurch wird die Seite, die beim Knien immer belastet wird, optimal verstärkt. Hinten in der Kniekehle dagegen ist die Hose schön leicht und bequem. Von außen sieht man diesen Unterschied nicht. Damit die Lagen nicht gegeneinander verrutschen und so auch noch besser gegen neue Löcher geschützt sind, habe ich sie mit einer passenden Stickerei verbunden.

Durch die neuen Einsätze hat die Hose ca. 5 cm an länger geworden. Das entspricht etwa einer Größe. Im Kindergartenalter (Größen 98-116) kann man Hosen, die nicht vorher schon sehr eng saßen, problemlos einfach verlängern und so eine zusätzliche Saison lang tragbar machen. Kinder wachsen in diesem Alter vor allem in die Länge und nur sehr wenig in die Breite. Wenn ihr das nicht glaubt, schaut einmal im U-Heft auf den Kurven nach ;-)
Aus diesem Grund habe ich schon öfter Hosen repariert und gleichzeitig verlängert. Mittlerweile bin ich richtig kreativ!