Näht ihr die Outfits für eure Auftritte auch selbst? Ist doch viel cooler als etwas Gekauftes! Und wenn man dafür noch alte Kleidungsstücke und Accessoires verwenden kann, ist die ganze Sache sogar noch nachhaltig. Ich habe aus alten Tüchern und Shirts ein Tanz-Outfit für mich genäht. Leider habe ich es dann gar nicht auf der Bühne getragen. Dieser Beitrag erzählt davon, was passiert, wenn das Leben dazwischen kommt.
Sport ist ein sehr wichtiger Teil meines Lebens. Ich habe hier schon öfter von meinem Sportarten berichtet. Denn immer öfter hat das Upcycling auch etwas mit meinem Sport zu tun. Vor ein paar Jahren habe ich für’s Tanzen eine alte Jeans im Destroyed-Look upgecycelt.
Ich habe auch schon einen mega coolen Chalkbag für’s Klettern selbst designt und genäht.
Und aus alten Tanz- und Sportsachen habe ich schon öfters etwas für die Kinder gezaubert.
Den aktuellen Tanz unserer Tanzgruppe üben wir schon ziemlich lange. Aufgrund der Corona-Pandemie ist unsere Tanzgala in den letzten beiden Jahren ausgefallen. Teile des Tanzes haben wir über Zoom digital gelernt, als Lockdown war. Irgendwann im letzten Jahr ging es dann darum, dass wir tatsächlich auftreten sollten. Und ich brauchte einen Kostüm. Das Motto unseres aktuellen Tanzes lautet „Pyjamaparty“. Wir sind bei der Kostümwahl immer sehr kreativ und viele aus unserer Gruppe bestellen dann gleich wie wild verschiedenste Optionen im Internet. Ich mag das nicht. Ich mag nicht bei billigen Online-Anbietern bestellen, ich mag nicht Sachen für einen bestimmten Anlass kaufen, die man dann nur einmal braucht und vor allem mag ich gerne selber kreativ werden :-)

Was ich auch mag: wenn es schon eine bestimmte Vorstellung, hier z.B. das Thema, und Vorgaben gibt, hier z.B. die Farben grau und rosa. Ich habe mir dieses gemütliche Oberteil im Cropped Look überlegt, zusammen mit einer kurzen Hose. Dann habe ich aus meinen Upcycling-Kisten alles zusammen gesammelt, was grau und rosa war: ein graues Poloshirt, zwei rosafarbene T-Shirts, ein Spaghettiträgertop und einen rosa gemusterten Schal. Den Schnitt für das Oberteil habe ich selbst angepasst. Als Basis habe ich das kostenlose Sweatkleid-Schnittmuster von EMF benutzt. Die Hose ist eine kurze Version der Damen-Jogginghose Sofia von Hummelhonig. Und aus den Resten habe ich dann noch ein Haarband genäht.

Ich war super happy mit dem Ergebnis. Durch die Teilungsnähte hatte der Stoff tatsächlich für all diese Teile gereicht. Die Tanzgala, die im November hätte stattfinden sollen, wurde dann noch einmal auf Mai verschoben. Das Outfit, an dem ich mehrere Abende, auch mit einigen Fehlversuchen, genäht hatte, wanderte er erstmal in den Kleiderschrank. Im Frühjahr fingen wir wieder verstärkt an zu trainieren. Und dann hatte ich einen Unfall. Aus der Traum. Kein Sport. Kein Tanzen. Kein Auftritt. Auch kein Nähen, im Übrigen… Irgendwie war die ganze Arbeit umsonst. Ich ging dann als Zuschauer zur Tanzgala und trug den Pulli. Meine Gruppe, die Dancing Pro’S, hat ohne mich die Bühne gerockt. So kann es eben gehen, wenn das Leben dazwischenkommt…
Da ich bedarfsorientiert nähe, nähe ich meistens etwas für die Kinder und nur selten etwas für mich selbst. Aber hier könnte ihr sehen, was ich alles schon für mich genäht habe: