Kleidung zu reparieren ist mitunter die nachhaltigste Möglichkeit, mit Mode umzugehen. Wenn ihr eure Projekte auch gerne auf Social Media Kanälen zeigt, lohnt es sich, die Ergebnisse als schickes Flatlay zu fotografieren. So könnt ihr gut zur Geltung bringen, wie viel Herzblut in der Reparatur steckt und schön getragene Kleidungsstücke sein können. Ich habe zwei Rennauto-Flicken auf eine kaputte Jeans genäht. Das war ein Herzenswunsch unseres Kleinen. In diesem Artikel geht es darum, wie man gute Flatlays fotografiert.
Ich kann aktuell nicht an der Nähmaschine nähen. Das nervt. Löcher in Hosen haben wir natürlich trotzdem. Daher musste ich jetzt, wohl oder übel, doch mal einen „ganz normalen“ Flicken aufnähen. Eigentlich ist das gar nicht mein Ding. Ein Großteil meiner Upcycling-Energie ist in den letzten zwei Jahren in stylische Alternativen zu einfachen Flicken geflossen. Aber da ich für Pragmatismus bin und gegen Dogmatismus, habe ich mich dann doch für die 0815 Variante entschieden.
Der Kleine hatte sich schon lange eine Rennauto-Hose gewünscht. So sollte es sein. Ich habe extra auf eBay Rennauto-Flicken bestellt. Es gab nochmal eine kleine Meinungsverschiedenheit, weil ich keinen Porsche finden konnte… und dann ging es aufs Sofa und ran an die Flicken. Damit das Projekt mir wenigstens ein bisschen Spaß macht, wollte ich versuchen, es zumindest cool zu fotografieren. Lisa von „mein feenstaub“ hatte gerade jede Menge coole Tipps zum Erstellen von Flatlays geschickt. Die sollten jetzt ausprobiert werden.
Foto-Story definieren
Ich habe mir die Storyline überlegt und das Set grob skizziert: ein aufgenähter Flicken mit dem entsprechenden Zubehör, das man dafür benötigt. Das zentrale Element, der Flicken, sollte im goldenen Schnitt liegen. Weitere Elemente sollten das Bild inhaltlich und farblich unterstützen, aber dem Flicken nicht die Show stehlen. Daher wollte ich diese Teile auch anschneiden, das heißt über den Rand hinaus ragen lassen.

Testen und Feedback einholen
Ich habe alle so hingelegt wie auf dem Plan und erstmal mit dem Handy ein paar Testfotos geschossen, um die richtige Position der Elemente herauszufinden. Dann habe ich meine Community auf Instagram in meinen Stories um Feedback gegeben und super tolle Tipps bekommen! Dadurch ist das Ergebnis viel besser geworden. Das erste Feedback war, dass das Bild zu unruhig wirkt und zu voll ist. Der blaue Hintergrund führte außerdem dazu, dass man nicht so recht wusste, was nun eigentlich das wesentliche Element des Bildes ist.

Ich habe dann noch eine Alternative mit einem weißen Hintergrund probiert, die mir aber auch nicht so gut gefallen hat. Dann habe ich das ganze erstmal eine Nacht ruhen lassen. Auch das war gut! Am nächsten Tag habe ich mir nochmal etwas anderes überlegt und die Hose über einen Kleiderbügel gelegt. Kleiderbügel sieht man sehr viele bei Produktpräsentationen, allerdings in der Regel bei Hanglays. Hier gefällt er mir aber trotzdem, nicht nur, weil er die optische Fläche der Hose verkleinert und eine zusätzliche Ebene schafft. Der Bügel suggeriert auch, dass das Kleidungsstück (wieder) tragbar ist, quasi wie neu. Und genau das ist die Story dieses Bildes. Diese Version habe ich dann auf Instagram gepostet.
Alternativen testen
Dann wollte ich noch eine Rennauto-Alternative testen. Hier sollte der Flicken nicht von Näh-Utensilien umgeben sein, sondern von Spielzeug und Rennautos. Von der Story her gefiel mir diese Idee noch besser. Bei dem ganzen Projekt ging es ja primär um die Rennauto-Liebe, der ich mit dieser Umsetzung gut gerecht werden konnte. Flicken hin oder her, mit der Technik und Darstellung einfacher Flicken wollte ich mich aus genannten Gründen eigentlich gar nicht näher beschäftigen. Flicken aufnähen kann jeder, dazu muss keiner einen Blog schreiben oder einen Instagram-Kanal führen. Aber die Tatsache, dass man mit einfachen Mitteln aus einer kaputten Hose ein absolutes Lieblingsstück machen kann, die ist doch erzählenswert! Also, an die Startlinie – fertig – und los!

Obwohl ich, wie ich finde, schon vorher einigermaßen passable Flatlays fotografiert habe, bin ich durch diese Übung doch noch einmal wesentlich besser geworden. Jetzt brauche ich nur noch ein Stativ, um mit der Belichtungszeit besser arbeiten zu können. Dann kann ich auch noch Fortschritte bei Helligkeit und Schärfe erzielen.
Hier hatte ich bereits schon ein paar – wie ich finde – gute Flatlays fotografiert: