Easy Upcycling: Beanie-Mütze aus altem Strickpullover nähen

Ich habe aus einem Shirt und einem Pullover eine doppellagige Strickmütze genäht. Das Projekt ist ein Remake, nachdem die erste Version der Mütze leider kaputt gegangen ist.

Manchmal muss man sich einfach eingestehen, dass etwas nichts geworden ist. Manchmal dauert dieser Prozess auch eine Weile. In diesem Fall ein ganzes Jahr. Ich hatte im letzten Winter eine coole Wende-Beanie-Mütze genäht. Es war das erste Projekt mit meiner nigelnagelneuen Overlock-Nähmaschine. Ich stand noch ganz am Anfang in Sachen Fadenspannung, Stichweite etc. und war super glücklich, dass ich es überhaupt geschafft hatte, das Garn einzufädeln. Außerdem passte der Stoff farblich perfekt zu meiner Skihose.

Leider war das entsprechende T-Shirt weniger brauchbar. Techniken wie das Absteppen von Nähten kannte ich noch nicht. Mit meinem heutigen Kenntnisstand würde ich mich wahrscheinlich dazu entscheiden, aus dem Shirt T-Shirt-Garn oder Füllmaterial für Kuscheltiere herzustellen. Das kann man auch mit den dünnsten und rissigsten Stoffen noch gut machen. Das Ende vom Lied war jedenfalls, dass der entsprechende Stoff an der Naht aufgerissen ist, und zwar schon direkt nach dem Fertigstellen. Ich hatte das im entsprechenden Blogbeitrag bereits beschrieben. 

Die Naht war schon von Anfang an kaputt – beim Handstand achtet man darauf natürlich nicht ;-)

Aus Trotz habe ich die Mütze trotzdem eine Weile getragen, meistens dann allerdings andersherum gewendet, sodass die pinke Seite außen war und man die kaputten Nähte nicht sah. Dann habe ich diesen kuscheligen, aber leider beim Waschen geschrumpften, Pullover von meiner Freundin bekommen. Und da ich bisher keine Wollmütze hatte, fand ich das eine coole Idee!

Anfangs war das Auftrennen für mich die schlimmste Niederlage meiner Nähreise. Heute sehe ich das nicht mehr so. Man lernt mit jedem Auftrennen enorm viel dazu und iterative Prozesse liefern oft erst die besten Ergebnisse. Also Podcast an und los!

Jetzt kann man sich natürlich fragen, was der Wollpullover mit der alten Mütze zu tun hat. Ich bin extrem empfindlich bei Wolle und wolleähnlichen Materialien. Ich habe keinerlei derartige Kleidung, weil ich das auf meiner Haut nicht vertrage. Für die Mütze bedeutete das, dass ich einen Innenstoff brauchte, der die Mütze von meiner Kopfhaut trennt. Und hierfür habe ich dann die heile Hälfte der alten Wendemütze einfach wieder verwendet!

Ich finde, oft verschätzt man sich total, wie viel Stoff man für ein Kleidungsstück braucht. Aus einem Pullover kann man gerade mal eine Mütze machen. Für zwei Mützen würde der Stoff nicht reichen. Hättet ihr das gedacht?

Das Schnittmuster für die Mütze ist das kostenlose Schnittmuster „Beanie-Mütze“ von Lillesol & Pelle. Um den geschrumpften Wollstoff mit der Overlock zu verarbeiten, habe ich etwas experimentiert. Die Lösung war dann eine Naht mit maximal großer Stichbreite und mit nur drei Fäden, bei der der linke Faden nicht verwendet wird. Das hat sehr gut funktioniert! Für eine Wendemütze werden die beiden einzelnen Mützenteile auf links am Bund aneinander genäht. Ich habe den Rand dann noch mal von rechts abgesteppt und gleichzeitig so die Wendeöffnung geschlossen. Trotz Zickzackstich hat sich die Naht dabei ein wenig gedehnt. Beim nächsten Mal würde ich es vielleicht mal mit einem elastischen Unterfaden probieren oder nochmal googlen, welche Möglichkeiten es noch gibt.

Man kann die Mütze immernoch wenden und von beiden Seiten tragen, auch wenn ich das aufgrund des Strickstoffs nicht so gerne mache.

Und, was haltet ihr von meinem Upcycling vom Upcycling? Ich sage nur Circular Fashion ;-)