Ich habe aus zwei alten Dreiviertel-Leggings Skiunterwäsche in Größe 110 genäht. Eine Version ist mit Saum und eingenähtem Gummi, eine Version ist mit Bündchen.
Wir wollten in den Skiurlaub fahren! Was in den vergangenen Jahrzehnten im Februar Alltag war, muss man zur heutiger Zeit schon als Geschenk betrachten. Denn bis zuletzt kann man nicht wissen, ob man in eine Quarantäne-Situation gerät oder selbst an Covid erkrankt. Aber der Plan steht und das einzige, was noch fehlt, ist Skiunterwäsche bzw. Leggings.

Kleine Jungen brauchen im Alltag keine Leggings und meine Zahlungsbereitschaft bei Kleidungsstücken, die eine Woche im Jahr benötigt werden, geht gegen Null. Gerade für solche Situationen rennt man dann ja doch gerne schnell zu H&M oder C&A. Und das ist nach allem, was ich hier in den letzten zwei Jahren gelernt und geleistet habe, einfach nicht mehr drin. Also selber machen!

Ich habe das Leggings-Schnittmuster von Klimperklein in Größe 110 verwendet. Zuerst kam die dunkelblaue Hose dran. Das Schnittmuster hat perfekt gepasst und ich konnte den ausgeleierten Bund, der schon verdächtig quietschte, wenn man daran zog, abschneiden. Eine Leggings nähen ist denkbar einfach: zwei große gegengleiche Stücke ausschneiden, aneinander nähen, säumen und das Gummi am Bund einnähen. Wobei das Gummi einnähen mir bei dem breiten Gummi nicht ganz so leicht gefallen ist wie bei den schmalen Gummis, die ich zuletzt beim Turnanzug eingenäht habe. Ich musste etwas kämpfen, um Falten zu vermeiden.
Bei der hellgrauen Hose hätte der Stoff nicht für die gesamte Leggings inklusive Saumzugaben gereicht. Deshalb habe ich die Saumzugabe von 3 cm am Bund weggelassen. Dann habe ich aus dem restlichen Stoff ein Bündchen ausgeschnitten. Weil es sich hier um eine Leggings handelt, habe ich die Breite der Bündchen als 90% von der Stoffbreite gewählt. Da der Leggingsstoff dehnbar ist, kann er auch ohne Gummi als Bündchen verwendet werden und hält dann gut. (Er hätte noch 2 cm breiter sein können, aber so viel Stoff war nicht mehr übrig). Auch an den Fußenden habe ich keine Saumzugabe hinzugefügt, sondern den vorhandenen Saum wiederverwendet. Ich habe die Seiten lediglich geschlossen und flachgesteppt.

Eigentlich hatte ich die blaue Hose zuerst genäht, um zu üben, und dann an dem “cooleren” Stoff eventuelle Learnings gleich zu berücksichtigen. Dem kleinen Skifahrer gefällt die dunkelblaue Hose allerdings viel besser. Die graue findet er doof, er mag den Puma nicht und außerdem hätte ich ja ein Rennauto drauf nähen sollen. Okay… ;-D
Jetzt habe ich tatsächlich schon ein paar Sportsachen genäht. Hier findet ihr einen Überblick:
Achso, und falls ihr gedacht haben solltet: „das ist aber schlau, dass sie bei einer dünnen Leggings für einen kleinen Jungen, der viel auf den Knien herumrutscht, gleich daran gedacht hat, die Kniepartie doppelt zu nähen“ … hat sie natürlich nicht. Gleich in den ersten Tagen des Skiurlaubs war ein Loch in der neuen Hose. War ja klar. Also nochmal aufgetrennt und mit Resten aus einer alten Leggings verstärkt. Vielleicht ist sie ja nächstes mal dann so schlau… ;-)
