Ich habe einen zu kurzen Strickpullover verlängert, indem ich eine Borte dran gehäkelt habe. Und weil’s so schön war, habe ich gleich noch ein paar Stickereien am Saum und an der Schulter ergänzt. Jetzt ist der Pullover nicht nur wieder richtig lang, sondern auch noch schöner als vorher.
Manchmal werde ich gefragt, ob ich eigentlich jede Woche nähe. Im Schnitt würde ich sagen, ja. Es gibt aber Wochen, da nähe ich fast jeden Abend. Und dann wieder wochenlang gar nicht. Ich poste also regelmäßig freitags hier etwas, obwohl ich die Teile nicht regelmäßig produziere. Außerdem habe ich auch schon Upcycling betrieben, bevor ich den Blog hatte. Der Pullover, um den es heute geht, ist im Winter 2020 entstanden. Es war eines meiner ersten Projekte, als ich noch nicht einmal eine Nähmaschine hatte. Das war noch vor Corona! (Für mich ist „vor Corona / nach Corona“ ein bisschen eine historische Zeitenwende, wie für andere v. Chr. / n. Chr. :-D)

Jedenfalls war der Pulli zu kurz, aber schön weich. Auf Häkeln hatte ich mehr Lust als auf Stricken, da wusste ich auch eher noch wie es geht. Ich kaufte ein paar Wollknäuel und los ging’s. Das mit der richtigen Breite war so eine Sache. Ich kann euch da leider keinen Tipp geben, weil ich selber am Ende noch mal 2cm seitwärts dran gehäkelt habe. Was ich mit großer Sicherheit weiß, ist, dass die Gesamtlänge des Häkelprodukts immer komplett anders ist als die erste Reihe der Luftmaschen. Was es schwierig macht, das ganze von Anfang an richtig zu berechnen. (Auf eine Maschenprobe hatte ich verzichtet, weil das bei der Breite so lange dauert. Ja, ja. Ich hatte euch ja vor zwei Wochen im Beitrag „Upcycling-Langarmshirt mit Weltall-Applikation“ schon geschrieben, dass ich eher so ein 80/20 Mensch bin ;-)

Als ich die ersten zwei Reihen gehäkelt hatte und mit der Länge einigermaßen zufrieden war (beim zweiten Anlauf), fand ich, das Ganze brauchte noch ein bisschen Pepp. Also habe ich herum gegoogelt und dieses lustige Punktemuster gefunden. Sieht ja gleich viel besser aus! Als ich fertig war, Länge und Breite stimmten und ich ein paar Wollnadeln gekauft hatte, konnte ich das ganze auch an den Pullover dran nähen. Dann habe ich die Punkte aufgegriffen und noch einzelne auf den Pullover drauf gestickt. Das war wirklich eine schöne Tätigkeit für zwischendurch. Ich hatte den Pulli sogar mit im Skiurlaub und habe da immer mal Punkte gestickt.
Teile zu verlängern ist eine von vielen tollen Upcycling-Techniken. Mehr Varianten könnt ihr hier auf der Seite „Oberteile verlängern“ sehen. Und hier findet ihr weitere Blogbeiträge mit ein paar Ideen zum Verlängern:
Jetzt muss ich euch nur noch verraten, warum ich diesen Pullover gerade jetzt poste, wo er doch schon fast zwei Jahre alt ist. Inga von needforneedles.de macht gerade eine Linkparty zum Thema „Sewunperfect“. Da geht es darum, wie man Pullis & Longsleeves verbessern kann, die man nicht mehr anzieht. Wenn ihr also noch mehr Ideen sucht, schaut doch mal bei der Linkparty vorbei!
