In diesem Beitrag zeige ich euch meinen ersten selbst genähten Pullover. Ich habe drei alte Kleidungsstücke upgecycelt und zu einem neuen Patchwork-Pullover mit Color-Blocking zusammengefügt. Für mich ist er gleich in mehrfacher Hinsicht ein Highlight: Ich habe
- Drei Kleiderschrankleichen zum Leben erweckt
- Eine Anleitung für Upcycling-Kleidung im Patchwork-Look geschrieben
- Viele tolle persönliche Details eingefügt
- Den Rest weiterverwendet für das nächste Upcycling-Projekt
Drei Kleiderschrankleichen
Beim Aufräumen ist mir die Kiste mit meinen Schwangerschaftsklamotten in die Hände gefallen. Da schlägt das Upcycling-Herz natürlich höher ;-) Meine Schwangerschaftsklamotten habe ich selbst getragen, dann einer Freundin ausgeliehen und noch einmal selbst getragen. Mit Second Hand ist also nicht mehr viel los, zumal ich das Verkaufen von gebrauchter Kleidung in Zeiten von Corona über das Internet wirklich sehr mühsam und nicht wirklich sehr umweltfreundlich finde.

Der orangefarbene Pullover war eigentlich gar kein Schwangerschaftspullover. Mein Mann hatte ihn bei einem Beach Camp gekauft, er war ihm aber zu kurz. Mir war er natürlich viel zu weit, aber in der Schwangerschaft fand ich ihn toll. Außerdem hatte ich dieses Tuch mit dem Blumenmuster, das ich fast nie getragen habe. Es war ein Dreieckstuch, fiel nicht schön und ich hatte nicht besonders viele Kleidungsstücke, die farblich überhaupt dazu passten. Die schwarze Sporthose habe ich sehr oft getragen, aber der Schlagschnitt ist etwas aus der Zeit gefallen und mittlerweile habe ich einfach schönere. Mit den drei Kleidungsstücken hatte ich ein tolles Trio beisammen für mein erstes „Aus alt mach neu„-Projekt für mich selbst!
Auf Instagram habe ich übrigens ein lustiges Verwandlungsvideo gepostet, das ihr hier finden könnt. Da könnt ihr gleich schon mal sehen, was ich aus dem restlichen Stoff noch genäht habe. Ich habe nämlich gleich schon zwei Projekte im Kopf gehabt und beim Zerschneiden und Auftrennen ganz genau darauf geachtet, dass ich den verfügbaren Stoff maximal ausnutze.

Eine Anleitung für Upcycling-Kleidung im Blockstreifen-Look
Mir gefallen Sweater mit Color-Blocking super gut. Der Pullover basiert rudimentär auf dem kostenlosen Sweatkleid-Schnittmuster von Snaply. Ich habe absichtlich ein Schnittmuster für ein Kleid gewählt, weil ich den Pullover etwas länger machen wollte. Das Schnittmuster habe ich dann entsprechend gekürzt. Das dreiteilige Muster habe ich mir selbst ausgedacht. Es berücksichtigt die Größen und Formen der verfügbaren Stoffe. Wie ihr euch aus jedem beliebigen Schnittmuster ein Upcycling-Patchwork-Schnittmuster erstellen und das anwenden könnt, könnt ihr in meiner neuen und ersten Anleitung nachlesen:
Hier könnt ihr außerdem auch noch Tipps dazu bekommen, was ihr machen könnt, wenn die Stoffe hinsichtlich Dicke und Dehnbarkeit unterschiedlich sind. Das Tuch ist sehr dünn und filigran, daher habe ich den Stoff mit einem Teil der Sporthose unterlegt. Praktisch bei solchen Lösungen: für den unten liegenden Teil war es nicht wichtig, dass ich ein Stück ohne Nähte verwende. Hier gibt es also eine Teilungsnaht am schwarzen Teil, die man später nicht mehr sieht.

Viele tolle persönliche Details
Eine Sache liebe ich am Nähen: Man kann sich die Teile genau so nähen, wie sie einem am besten gefallen. Ich bin zum Beispiel so ein Ärmel-Hochkrempler. Ich mache das IMMER. Daher liebe ich Teile, die von vorne herein gleich Dreiviertelärmel haben. Das Schnittmuster hatte außerdem so einen „Riesenkragen“ – die gefallen mir überhaupt nicht. Ich habe stattdessen einen Rundhalsauschnitt genäht. Dass der Pulli ein bisschen länger sein sollte, hatte ich schon erwähnt. Außerdem habe ich ihn etwas tailliert, weil mir das gut steht.

Die Puffärmel waren ein Trick, um die etwas zu weiten Ärmel trotzdem aufwandsarm einsetzen zu können. Einer meiner Upcycling Tipps und Tricks lautet: „Relevante Bereiche behalten spart Arbeit„. Die Bündchen habe ich also komplett dran gelassen und die Ärmel nur gekürzt. Damit sie an den Armausschnitt des Schnittmusters passten, habe ich nach einer Anleitung aus dem Internet Puffärmel genäht. Leider weiß ich nicht mehr, welche es war, aber es gibt diverse. Ganz perfekt hat es nicht geklappt, das muss ich definitiv nochmal üben.

Den Rest weiterverwendet für das nächste Upcycling-Projekt
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ich die Vorderseite des Pullis nicht verwendet habe. Der Aufdruck hätte nicht in mein Konzept gepasst, eine Kapuze brauchte ich nicht und für die Känguru-Taschen hatte ich schon einen anderen Plan. Ich finde es toll, wenn man die verfügbaren Stoffe maximal ausnutzen kann und nur ganz wenig wegwerfen muss. Was ich aus dem Rest genäht habe, seht ihr im Beitrag „Coole Kinder-Jogginghose aus Hoodie nähen„.
Die Teilungs-Technik habe ich übrigens schon in mehreren Projekten auf verschiedene Weisen angewendet:
Übrigens: Diesen Patchwork-Pulli habe ich auch bei Inga von needforneedles.de zum Thema #sewunperfect geteilt. Hier findet ihr noch mehr Ideen, was ihr mit ungeliebten Oberteilen anstellen könnt!
