Kennt ihr das? Ihr seht ein Teil im Laden, verliebt euch sofort, in der Umkleide passt es wie angegossen und schon nach dem zweiten Mal Tragen fragt ihr euch, wie ihr euch eigentlich dafür entscheiden konntet? Dieser Pulli war plötzlich zu kurz, zu weit und zu labberig. Ich habe den unteren Teil abgeschnitten und ein neues Bündchen angenäht. Im Sweater-Stil gefällt er mir nun wieder gut!
Shopping-Zeit gleich Mama-Zeit
Im Jahr 2020 gab es wenig echte Erholung. Wenig Urlaub, wenige Treffen mit Freunden, wenig richtigen Sport (bei mir ist das: Turnen, Tanzen, Klettern), wenig Zeit für sich. Unseren Herbsturlaub verbrachten wir bei Oma und Opa. Besser als nichts. Als kleine Auszeit durfte ich im Sterncenter in Potsdam zwei Stunden lang shoppen gehen. Alleine!
Ich gehe wirklich nur noch selten shoppen. Das kann man sich von jemandem, der einen Upcycling-Blog schreibt, ja fast denken. Aber ich brauchte zwei neue Hosen und einen Pulli, da ging kein Weg dran vorbei. Ich habe Kategorie A und Kategorie B Klamotten. Kategorie A sind die Sachen, die ich auf der Arbeit anziehe, an Geburtstagen oder zu anderen Treffen. Die Sachen in Kategorie B sind für die Familie zu Hause, für den Spielplatz und für’s Home Office. Im Jahr 2020 waren viele meiner Sachen nach und nach in Kategorie B gewandert. Kategorie A lag ja auch quasi auf Eis.
Was ist bloß passiert?
Ich wusste also genau, was ich wollte und war sehr happy, als ich die entsprechenden Sachen auch in der vorgegebenen Zeit fand ;-) der Pulli mit dem hellen grauen Punktemuster und dem U-Boot-Ausschnitt hatte mir in der Umkleide noch total gut gefallen. Im Nachhinein kann ich nicht mehr genau sagen, ob er schon immer so ausgesehen hatte oder eingegangen war. Er war jedenfalls irgendwie breit und kurz und gefiel mir überhaupt nicht mehr.
Neues Bündchen und Accessoires
Erst hatte ich überlegt, etwas dran zu häkelt. Das habe ich bei einem anderen Strickpullover schon einmal relativ erfolgreich gemacht. Aber dann fiel mir der letzte Rest meines grauen Bündchenstoffs ins Auge. Ich hatte seit kurzem eine Overlockmaschine und damit macht Bündchen annähen so richtig Spaß. Also schnitt ich kurzerhand den Saum ab, hinten mehr als vorne, und nähte das neue Bündchen dran.

Den Rest wollte ich nicht wegwerfen und entschied, ihn in einem Schlauchtuch zu verarbeiten. Erst wollte ich einen Loop-Schal machen, aber dafür hätte ich zu viel Stoff gebraucht. Es mussten noch ein sehr altes, dünnes, fleckiges T-Shirt und eine ausgeleierte Leggings dran glauben. Bei dem Schlauchtuch habe ich das erste Mal mit Saumpaspeln gearbeitet. Wie das geht, könnt ihr bei den Upcycling Tipps und Tricks lesen.

Mit dem Pulli bin ich nun sehr zufrieden und ich trage ihn oft. Das ist also nochmal gutgegangen. Ich will mich in Zukunft aber noch mehr bemühen will, wirklich gute Sachen zu kaufen. Vielleicht probiere ich auch mal eine der zahlreichen nachhaltigen Marken und kleinen Upcycling-Firmen, obwohl man dann wieder auf den Versandhandel angewiesen ist. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn ihr schon Erfahrung mit solchen Firmen habt oder etwas empfehlen könnt, sagt mir bitte gerne Bescheid!
