Heute zeige ich euch drei einfache Ostereier-Deko-Ideen, die ihr mit euren Kindern umsetzen könnt. Es ist kein klassisches Upcycling, obwohl ihr super Reste verwerten könnt. Der Fokus liegt aber eher auf dem Basteln mit Kindern und dem, was sie dabei lernen können.
Wir haben den Osterstrauch zusammen mit Oma und Opa gemacht. Sie haben immer so tolle Ideen. Obwohl sie den Begriff Upcycling nicht kennen, sind sie noch aus einer Generation, in der Ressourcen-Wiederverwendung ganz normal war. Daher würde ich gerne ein paar philosophische Gedanken voranstellen. Ihr könnt aber auch direkt zu den Projekten springen.
- Erste Stickversuche mit Pappe
- Ausgeblasene Eier für den Osterstrauch
- Papier-Ostereier aus Kinder-Kunstwerken
Basteln mit dem, was so zu Hause ist
Ich glaube, manch einer aus der 1950er oder 1960er Generation würde es amüsant finden, was ich hier so unter Upcycling teile. Früher war es ganz normal, Kleider zu ändern, Hosen zu flicken, Pflanzen zu vermehren und Eier auszublasen. Aufgrund von begrenzten Ressourcen und begrenzten finanziellen Möglichkeiten wurde nur das gekauft, was man wirklich brauchte. Dann kam der wirtschaftliche Aufschwung, Jeans aus Amerika, Ostereier aus Plastik und T-Shirts aus Massenproduktion in Asien. Wer etwas auf sich hielt, lief nicht mit geflickten Hosen herum. Ihr kennt die Geschichte. Und heute bekommt man viele Komplimente dafür, wenn man aus einem Hemd eine Kinderhosen nähen kann. Das konnten meine Oma und meine Schwiegermama auch…
Manchmal habe ich Angst, in die Öko-Ecke gestellt zu werden. In unserer Kindheit war Öko ja irgendwie nicht gerade ein Kompliment. Da hilft es mir, an die Generationen vor uns zu denken und daran, dass Müllvermeidung mal ganz normal war. Und an die Generation, die nach uns kommt und mit Fridays for Future begriffen hat, dass es anders gehen muss. Vielleicht wird dieser ganze Müll-Plastik-Überfluss-Wahn ja einfach ein kleiner vierzigjähriger Ausnahmezustand in der Geschichte der Menschheit bleiben. Vielleicht blicken wir irgendwann kopfschüttelnd auf unsere Jugend und sagen, ja, ja, damals. So wie die Generation vor uns mit dem Rauchen – weil Rauchen ja die Menschheit gefährdet und Müll auch. Wäre irgendwie cool, oder?
Jedenfalls bin ich immer stolz, wenn wir mit etwas basteln können, das wir sowieso zu Hause haben. Bei unserer Oster-Deko war das größtenteils der Fall. Drei Ideen zeige ich euch heute – vielleicht braucht ihr ja noch kurzfristig Inspiration!
Erste Stickversuche mit Pappe
Auf Pappe sticken ist einfach und sieht super aus. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, das früher gemacht zu haben. Aber die Omas kannten das beide. Wir haben Ostereier ausgeschnitten und mit Bleistift Muster darauf gemalt. Dann durfte die Große die Löcher mit der Prickelnadel stechen. Sie ist vier Jahre alt und hat dann, zu meiner Überraschung, über zwei Stunden an den Pappeiern gestickt. Faden in eine Wollnadel einfädeln, Nadel durch die Löcher führen, die Muster korrekt nachsticken – all das war gar kein Problem. Lediglich die Knoten habe ich gemacht.

Beim zweiten Ei hat sie sogar das Muster ausgedacht und fast alle Schritte alleine durchgeführt. Ich war wirklich stolz. Eine tolle Beschäftigung für Kindergarten- und Schulkinder! Wir haben immer ein paar Papp- und Wollreste da, sodass wir gar nichts kaufen mussten.

Ausgeblasene Eier für den Osterstrauch
Ist Ostereier-Bemalen Upcycling, weil man die Eierschalen verwendet, die man sonst wegwerfen würde? Na, zumindest haben wir keine Plastikeier, das ist ja schon mal gut. Die Ostereier-Mal-Aktion haben die Kinder mit den Großeltern gemacht. Sie sind mit Wasserfarben bemalt. Für einen Teil der Eier haben sie Eierbecher aus Toilettenpapierrollen gebastelt und sie darauf angemalt. Einen anderen Teil haben sie auf einen Spieß aufgespießt. Dabei wird oben und unten am Spieß ein Stück Knete angebracht, damit die Eier auf dem Spieß nicht verrutschen.

Papier-Ostereier aus Kinder-Kunstwerken
Bei den Papier-Ostereiern für die Fensterdeko war ich mal wieder sehr pragmatisch. Wir haben so viele gemalte Bilder, die nicht alle museumsreif sind, aber auch zu schade zum Wegwerfen. Ich habe schon unsere Bastelkisten mit Kinder-Kunstwerken verkleidet. Die Ostereier-Variante eignet sich auch für kleinere Reste. Aus den Bildern, die nicht mehr gebraucht werden, lassen sich toll gemusterte Eier ausschneiden, auch wenn auf dem Bild ursprünglich nur „Krikelkrakel“ (O-Ton unser Sohn) drauf war. Wir haben jeweils zwei Eier ausgeschnitten und aneinander geklebt. So sieht die Fensterdeko sowohl von außen als auch von innen schön aus.
